Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ozonloch
Ozonloch,Bez. für unnatürlich niedrige Ozonkonzentrationen über den Polargebieten nach Ende der Polarnacht. Die Ozonschicht wird durch chem. oder physikal. Einwirkung von der Erde aus nachteilig beeinflusst. Als Hauptursache für die Schädigung gelten die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Sie steigen nach ihrer Freisetzung langsam in die Atmosphäre auf und erreichen nach 10-15 Jahren die Stratosphäre. Dort zerbrechen sie schließlich und setzen reaktionsfreudige Chloratome und -oxide frei, die mit dem Ozon reagieren und es zu Sauerstoff abbauen. Seit 1968 nimmt die Ozonschicht über der Antarktis im Oktober (Südfrühjahr) beständig ab. Über der Arktis wurden unnatürlich niedrige Ozonsäulendichten (Rückgang um 10-20 %) erstmals im Frühjahr 1993 beobachtet. Bisher war jedoch die Flächenausdehnung des O. über dem Nordpol mit rd. 6 Mio. km2 deutlich geringer als die Ausdehnung des antarkt. O. (20 Mio. km2). 1998 und 1999 wurde über der Arktis eine Ozonanreicherung beobachtet, die eventuell mit veränderten Luftzirkulationen zusammenhängt. Nahezu alle Analysen der Forscher und alle Computermodelle deuten aber auf eine Ausdünnung der arkt. Ozonschicht in den nächsten Jahren hin.
Die zunehmende Zerstörung der Ozonschicht resultiert u. a. aus dem Zusammenwirken von FCKW und Halonen. Der Chlorwasserstoff, der aus dem Seesalzaerosol und bei vulkan. Tätigkeit freigesetzt wird, kann nur bei sehr starken explosionsartigen Vulkanausbrüchen (z. B. Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen 1991) in die Stratosphäre gelangen. Die vulkan. Quelle von stratosphär. HCl ist aber deutlich geringer als die Freisetzung aus den FCKW. Aus dem Vergleich der Quellstärken und den Lebensdauern der FCKW folgt, dass 1998 etwa 16 % des stratosphär. Chlors natürl. Ursprungs waren, 84 % waren dagegen auf menschl. Tätigkeiten zurückzuführen.
Einer weiteren Schädigung der Ozonschicht muss v. a. wegen der biolog. Auswirkungen (u. a. Erhöhung der Mutationsraten, Zunahme von Hautkrebserkrankungen) entgegengewirkt werden. Die Produktion und Verwendung von FCKW wurde im Montrealer Protokoll von 1987 und in den Beschlüssen von London (1990) und Kopenhagen (1992) erst eingeschränkt und dann ganz verboten. Deshalb ist davon auszugehen, dass ab 1998 der Chlorgehalt der Stratosphäre langsam zurückgeht und in 50 bis 100 Jahren das anthropogen erzeugte Chlor weitestgehend aus der Atmosphäre entfernt sein wird.
▣ Literatur:
Röth, E.-P.: O. - Ozonsmog. Grundlagen der Ozonchemie. Mannheim u. a. 1994.
Ozonloch,Bez. für unnatürlich niedrige Ozonkonzentrationen über den Polargebieten nach Ende der Polarnacht. Die Ozonschicht wird durch chem. oder physikal. Einwirkung von der Erde aus nachteilig beeinflusst. Als Hauptursache für die Schädigung gelten die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Sie steigen nach ihrer Freisetzung langsam in die Atmosphäre auf und erreichen nach 10-15 Jahren die Stratosphäre. Dort zerbrechen sie schließlich und setzen reaktionsfreudige Chloratome und -oxide frei, die mit dem Ozon reagieren und es zu Sauerstoff abbauen. Seit 1968 nimmt die Ozonschicht über der Antarktis im Oktober (Südfrühjahr) beständig ab. Über der Arktis wurden unnatürlich niedrige Ozonsäulendichten (Rückgang um 10-20 %) erstmals im Frühjahr 1993 beobachtet. Bisher war jedoch die Flächenausdehnung des O. über dem Nordpol mit rd. 6 Mio. km2 deutlich geringer als die Ausdehnung des antarkt. O. (20 Mio. km2). 1998 und 1999 wurde über der Arktis eine Ozonanreicherung beobachtet, die eventuell mit veränderten Luftzirkulationen zusammenhängt. Nahezu alle Analysen der Forscher und alle Computermodelle deuten aber auf eine Ausdünnung der arkt. Ozonschicht in den nächsten Jahren hin.
Die zunehmende Zerstörung der Ozonschicht resultiert u. a. aus dem Zusammenwirken von FCKW und Halonen. Der Chlorwasserstoff, der aus dem Seesalzaerosol und bei vulkan. Tätigkeit freigesetzt wird, kann nur bei sehr starken explosionsartigen Vulkanausbrüchen (z. B. Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen 1991) in die Stratosphäre gelangen. Die vulkan. Quelle von stratosphär. HCl ist aber deutlich geringer als die Freisetzung aus den FCKW. Aus dem Vergleich der Quellstärken und den Lebensdauern der FCKW folgt, dass 1998 etwa 16 % des stratosphär. Chlors natürl. Ursprungs waren, 84 % waren dagegen auf menschl. Tätigkeiten zurückzuführen.
Einer weiteren Schädigung der Ozonschicht muss v. a. wegen der biolog. Auswirkungen (u. a. Erhöhung der Mutationsraten, Zunahme von Hautkrebserkrankungen) entgegengewirkt werden. Die Produktion und Verwendung von FCKW wurde im Montrealer Protokoll von 1987 und in den Beschlüssen von London (1990) und Kopenhagen (1992) erst eingeschränkt und dann ganz verboten. Deshalb ist davon auszugehen, dass ab 1998 der Chlorgehalt der Stratosphäre langsam zurückgeht und in 50 bis 100 Jahren das anthropogen erzeugte Chlor weitestgehend aus der Atmosphäre entfernt sein wird.
▣ Literatur:
Röth, E.-P.: O. - Ozonsmog. Grundlagen der Ozonchemie. Mannheim u. a. 1994.