Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ovid
Ovid,eigtl. Publius Ovidius Naso, röm. Dichter, * Sulmo (heute Sulmona) 20. 3. 43 v. Chr., ✝ Tomis (heute Constanţa) etwa 17 n. Chr.; aus wohlhabender Ritterfamilie, war nach Horaz' Tod der gefeiertste Dichter der Hauptstadt. 8 n. Chr. wurde er von Augustus aus Italien nach Tomis (wohl als Mitwisser der Ausschweifungen von Augustus' Enkelin Julia) verbannt. O. schrieb in seiner Jugend Liebesgedichte (»Amores«), Liebesbriefe von Personen der grch. Heldensage (»Epistulae« oder »Heroides«) und das Lehrgedicht »Ars amandi« (Liebeskunst) in Distichen. Es folgten zwei große erzählende Dichtungen: die »Metamorphosen« (Verwandlungen, so von Menschen in Tiere, Pflanzen usw.), ein Kranz von Sagenerzählungen, und die nicht vollendeten »Fasti«, eine groß angelegte Erklärung des röm. Festkalenders sowie damit verknüpfter Sagen, Namen und Kultbräuche. Aus O.s Verbannungszeit stammen die Trauerlieder (»Tristia«) und die »Epistulae ex Ponto« (Briefe vom Schwarzen Meer). O. ist der Dichter der gesicherten augusteischen Friedensordnung. Sein Stil ist voller Witz und Anmut, seine Fantasie unerschöpflich, sein Versbau formvollendet.
▣ Literatur:
Holzberg, N.: O. Dichter u. Werk. München 1997.
Ovid,eigtl. Publius Ovidius Naso, röm. Dichter, * Sulmo (heute Sulmona) 20. 3. 43 v. Chr., ✝ Tomis (heute Constanţa) etwa 17 n. Chr.; aus wohlhabender Ritterfamilie, war nach Horaz' Tod der gefeiertste Dichter der Hauptstadt. 8 n. Chr. wurde er von Augustus aus Italien nach Tomis (wohl als Mitwisser der Ausschweifungen von Augustus' Enkelin Julia) verbannt. O. schrieb in seiner Jugend Liebesgedichte (»Amores«), Liebesbriefe von Personen der grch. Heldensage (»Epistulae« oder »Heroides«) und das Lehrgedicht »Ars amandi« (Liebeskunst) in Distichen. Es folgten zwei große erzählende Dichtungen: die »Metamorphosen« (Verwandlungen, so von Menschen in Tiere, Pflanzen usw.), ein Kranz von Sagenerzählungen, und die nicht vollendeten »Fasti«, eine groß angelegte Erklärung des röm. Festkalenders sowie damit verknüpfter Sagen, Namen und Kultbräuche. Aus O.s Verbannungszeit stammen die Trauerlieder (»Tristia«) und die »Epistulae ex Ponto« (Briefe vom Schwarzen Meer). O. ist der Dichter der gesicherten augusteischen Friedensordnung. Sein Stil ist voller Witz und Anmut, seine Fantasie unerschöpflich, sein Versbau formvollendet.
▣ Literatur:
Holzberg, N.: O. Dichter u. Werk. München 1997.