Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Overbeck
Overbeck,1) Franz Camille, evang. Theologe, * Sankt Petersburg 16. 11. 1837, ✝ Basel 26. 6. 1905; 1870-97 Prof. in Basel, mit F. Nietzsche befreundet; stellte das »Urchristentum« als eschatologisch bestimmte, grundsätzlich welt- und kulturverneinende, einmalige, unwiederbringlich vergangene Größe dem sich der Welt und Kultur anpassenden »histor. (Schein-)Christentum« der späteren Kirchengeschichte gegenüber, das er als »christl. Selbsttäuschung« scharf kritisierte. Die dialekt. Theologie (bes. der frühe K. Barth) nahm Gedanken O.s auf.
2) Johann Friedrich, Maler, * Lübeck 3. 7. 1789, ✝ Rom 12. 11. 1869; gründete 1809 als Schüler der Akademie in Wien mit F. Pforr u. a. den Lukasbund (Nazarener); ab 1810 lebte er mit seinen Genossen im ehem. Kloster San Isidoro in Rom. Mit anderen Nazarenern schuf er die Fresken in der Casa Bartholdy (1816/17; heute Berlin, Nationalgalerie) und im Casino Massimo (1817-29). Sein bes. in frühen Porträts und Zeichnungen von echter Empfindung und neuem Naturgefühl getragener Stil erstarrte später zu einer dogmatisch-religiösen Idealität.
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