Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Oszilloskop
Oszilloskop[lat.-grch.] das (Elektronenstrahloszilloskop, Kathodenstrahloszilloskop), elektron. Messgerät, mit dem der zeitl. Verlauf elektr. Spannungen auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden kann. Zur Aufzeichnung der elektr. Vorgänge dienen Oszillographen. Ein O. besteht im Prinzip aus einer Elektronenstrahlröhre, der Zeitablenkeinrichtung, versch. Verstärkern und dem Bildschirm. In der Elektronenstrahlröhre emittiert eine Glühkathode frei bewegl. Elektronen, die beschleunigt und gebündelt (fokussiert) werden, zwei senkrecht zueinander stehende Plattenpaare (X- und Y-Ablenkung) durchlaufen und an der Aufprallstelle die Leuchtschicht des Bildschirms anregen. Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten des O. ergeben sich daraus, dass bei Anlegen zweier veränderl. Spannungen an die Ablenkplatten deren gegenseitige Abhängigkeit auf dem Bildschirm sichtbar gemacht werden kann. Üblicherweise legt man die Messgröße an die (vertikal ablenkenden) Y-Platten und schließt an die (horizontal ablenkenden) X-Platten eine period., proportional mit der Zeit ansteigende Sägezahnspannung an. Legt man an beide Ablenksysteme je eine period. Spannung, so entstehen bei ganzzahligem Verhältnis der Frequenzen auf dem Leuchtschirm geschlossene Kurven (Lissajous-Figuren), die Aufschlüsse über das Verhältnis von Wechselstromgrößen geben können. Mehrere gleichzeitig ablaufende Vorgänge stellt man durch periodische elektr. Umschaltung (Chopper) von einem Vorgang auf den anderen mithilfe eines Mehrkanal-Verstärkereinschubs (Chopperbetrieb oder alternierender Betrieb) oder mit einem Zweistrahl-O. oder Vierstrahl-O. dar, bei denen mehrere Elektronenstrahl- und Ablenkplattensysteme in eine Röhre eingebaut sind. Moderne O. weisen neben analog arbeitenden Zusatzeinrichtungen (z. B. Verstärker, Spektrumanalysatoren, Kennlinienschreiber) auch digitale Geräte (z. B. Digitalvoltmeter, Zähler, Frequenzmessgeräte) auf, mit denen hochgenaue Amplituden- und Zeitmessungen durchgeführt werden können. Speicher-O., deren Bildröhre mit einem speziellen Leuchtschirmmaterial ausgerüstet ist, können ein Oszillogramm für einige Stunden auf ihrem Bildschirm speichern. Beim digitalen Speicher-O. werden die Augenblickswerte schrittweise aufgenommen, gespeichert und als Punktfolge auf dem Bildschirm dargestellt.
Oszilloskop[lat.-grch.] das (Elektronenstrahloszilloskop, Kathodenstrahloszilloskop), elektron. Messgerät, mit dem der zeitl. Verlauf elektr. Spannungen auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden kann. Zur Aufzeichnung der elektr. Vorgänge dienen Oszillographen. Ein O. besteht im Prinzip aus einer Elektronenstrahlröhre, der Zeitablenkeinrichtung, versch. Verstärkern und dem Bildschirm. In der Elektronenstrahlröhre emittiert eine Glühkathode frei bewegl. Elektronen, die beschleunigt und gebündelt (fokussiert) werden, zwei senkrecht zueinander stehende Plattenpaare (X- und Y-Ablenkung) durchlaufen und an der Aufprallstelle die Leuchtschicht des Bildschirms anregen. Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten des O. ergeben sich daraus, dass bei Anlegen zweier veränderl. Spannungen an die Ablenkplatten deren gegenseitige Abhängigkeit auf dem Bildschirm sichtbar gemacht werden kann. Üblicherweise legt man die Messgröße an die (vertikal ablenkenden) Y-Platten und schließt an die (horizontal ablenkenden) X-Platten eine period., proportional mit der Zeit ansteigende Sägezahnspannung an. Legt man an beide Ablenksysteme je eine period. Spannung, so entstehen bei ganzzahligem Verhältnis der Frequenzen auf dem Leuchtschirm geschlossene Kurven (Lissajous-Figuren), die Aufschlüsse über das Verhältnis von Wechselstromgrößen geben können. Mehrere gleichzeitig ablaufende Vorgänge stellt man durch periodische elektr. Umschaltung (Chopper) von einem Vorgang auf den anderen mithilfe eines Mehrkanal-Verstärkereinschubs (Chopperbetrieb oder alternierender Betrieb) oder mit einem Zweistrahl-O. oder Vierstrahl-O. dar, bei denen mehrere Elektronenstrahl- und Ablenkplattensysteme in eine Röhre eingebaut sind. Moderne O. weisen neben analog arbeitenden Zusatzeinrichtungen (z. B. Verstärker, Spektrumanalysatoren, Kennlinienschreiber) auch digitale Geräte (z. B. Digitalvoltmeter, Zähler, Frequenzmessgeräte) auf, mit denen hochgenaue Amplituden- und Zeitmessungen durchgeführt werden können. Speicher-O., deren Bildröhre mit einem speziellen Leuchtschirmmaterial ausgerüstet ist, können ein Oszillogramm für einige Stunden auf ihrem Bildschirm speichern. Beim digitalen Speicher-O. werden die Augenblickswerte schrittweise aufgenommen, gespeichert und als Punktfolge auf dem Bildschirm dargestellt.