Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ostjuden
Ọstjuden,im 19. Jh. in Mittel- und Westeuropa aufgekommene Bez. für die ost- und südosteurop. Juden, die sozial überwiegend den unteren Schichten angehörten (Handwerker, Kleinhändler, Arbeiter), sie standen im Ggs. zu den von Aufklärung (Haskala) und Emanzipation geprägten mittel- und westeurop. Juden streng traditionsgebunden auf dem Boden der rabbin. Orthodoxie und verschlossen sich in ihren Lebensgewohnheiten bewusst Einflüssen der Moderne. Prägnanter Ausdruck ostjüd. Lebensweise waren das Leben im Schtetl, die jidd. Sprache und die religiöse Bewegung des Chassidismus; ein Zentrum der ostjüd. Kultur war Galizien. Bis zur Vernichtung des Ostjudentums im Holocaust (1939-45) bildeten die O. die zahlenmäßig größte jüd. Gemeinschaft.
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