Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ostgoten
Ọstgoten(Ostrogoten, Greutungen), einer der beiden großen Stämme der Goten, der um 350 n. Chr. unter Ermanarich ein Reich nördlich des Schwarzen Meeres gründete, aber 375/376 von den Hunnen unterworfen wurde. Nach dem Untergang des Hunnenreichs (nach Attilas Tod 453) ließen sich die O. unter röm. Oberhoheit in Pannonien nieder. Viele traten in das oström. Heer ein. 488 zogen sie unter Theoderich (d. Gr.), der dem Geschlecht der Amaler entstammte, seit 471 König der O. und zugleich Feldherr des oström. Kaisers war, nach Italien, wo er den weström. Regenten Odoaker beseitigte. Er gründete dort ein Reich, das Italien mit Sizilien, Dalmatien, Slawonien, das Alpengebiet und die Provence umfasste, aber Teil des röm. Imperiums blieb. Bald nach seinem Tod (526) verfiel das Reich und unterlag trotz des Widerstands der Könige Witigis, Totila und Teja den byzantin. Feldherren Belisar und Narses.
Literatur:
Wolfram, H.: Die Goten. München 31990.
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