Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ostfriesland
Ọstfriesland,Küstenlandschaft zw. dem Mündungsgebiet der Ems und dem Jadebusen mit den vorgelagerten Ostfries. Inseln; von einem flachen Geestrücken durchzogen, in dem der Landesmittelpunkt, Aurich, liegt. Nach N, S und W schließen sich Flach- und großenteils kultivierte Hochmoore an; ein breites Marschband umsäumt das Land im N und W. Im dünn besiedelten Hinterland ist Landwirtschaft, bes. Viehzucht, an der Küste Fischerei, in den größeren Hafenstädten (Emden, Leer) gewerbl. Wirtschaft vorherrschend. Die Ostfries. Inseln sind beliebte Ferienziele.
Geschichte: Bereits zur Steinzeit besiedelt, schon im 9. Jh. O. genannt. Nach dem Zerfall des Karolingerreiches im 9. Jh. bildeten sich mehrere selbstständige Bauernrepubliken, die sich in einer Art Landfriedensbund zusammenschlossen. Als dieser Bund verfiel (nach 1327), grenzten sich die nun unter die Herrschaft von Häuptlingen tretenden Gebiete scharf gegeneinander ab. Ulrich Cirksena gelang es, O. unter seiner Herrschaft zu vereinigen; 1464 erhielt er O. als Reichsgrafschaft (Butjadingen, Varel und Jever kamen an Oldenburg); Hptst. wurde Emden, 1561 Aurich. Zwischen 1570 und 1744 ständige Auseinandersetzungen zw. den (luth.) Landesherren und den Landständen unter Führung der von den niederländ. Generalstaaten gestützten (ref.) Stadt Emden. 1744 (Aussterben der Cirksena, seit 1654 Reichsfürsten von O.) nahm Preußen O. in Besitz, verlor es aber 1807 an Napoleon I., der es dem Königreich Holland, 1810 Frankreich einverleibte. Ab 1815 Teil des Königreichs Hannover, kam mit diesem 1866 an Preußen. 1919 Freistaat; 1946 zu Niedersachsen.
▣ Literatur:
Deeters, W.: Kleine Geschichte O.s. Leer 1985.
⃟ Mader, R. u. Christophers, E.: Butjadingen u. O. Hamburg 31989.
Ọstfriesland,Küstenlandschaft zw. dem Mündungsgebiet der Ems und dem Jadebusen mit den vorgelagerten Ostfries. Inseln; von einem flachen Geestrücken durchzogen, in dem der Landesmittelpunkt, Aurich, liegt. Nach N, S und W schließen sich Flach- und großenteils kultivierte Hochmoore an; ein breites Marschband umsäumt das Land im N und W. Im dünn besiedelten Hinterland ist Landwirtschaft, bes. Viehzucht, an der Küste Fischerei, in den größeren Hafenstädten (Emden, Leer) gewerbl. Wirtschaft vorherrschend. Die Ostfries. Inseln sind beliebte Ferienziele.
Geschichte: Bereits zur Steinzeit besiedelt, schon im 9. Jh. O. genannt. Nach dem Zerfall des Karolingerreiches im 9. Jh. bildeten sich mehrere selbstständige Bauernrepubliken, die sich in einer Art Landfriedensbund zusammenschlossen. Als dieser Bund verfiel (nach 1327), grenzten sich die nun unter die Herrschaft von Häuptlingen tretenden Gebiete scharf gegeneinander ab. Ulrich Cirksena gelang es, O. unter seiner Herrschaft zu vereinigen; 1464 erhielt er O. als Reichsgrafschaft (Butjadingen, Varel und Jever kamen an Oldenburg); Hptst. wurde Emden, 1561 Aurich. Zwischen 1570 und 1744 ständige Auseinandersetzungen zw. den (luth.) Landesherren und den Landständen unter Führung der von den niederländ. Generalstaaten gestützten (ref.) Stadt Emden. 1744 (Aussterben der Cirksena, seit 1654 Reichsfürsten von O.) nahm Preußen O. in Besitz, verlor es aber 1807 an Napoleon I., der es dem Königreich Holland, 1810 Frankreich einverleibte. Ab 1815 Teil des Königreichs Hannover, kam mit diesem 1866 an Preußen. 1919 Freistaat; 1946 zu Niedersachsen.
▣ Literatur:
Deeters, W.: Kleine Geschichte O.s. Leer 1985.
⃟ Mader, R. u. Christophers, E.: Butjadingen u. O. Hamburg 31989.