Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Organisation
Organisation[frz.] die,
1) allg.: funktionsgemäßer Aufbau; planmäßige Gestaltung, Regelung.
2) Gesellschaft: Verband zur Vertretung gemeinsamer Interessen und zur Erreichung gemeinsamer (sozialpolit.) Ziele.
3) Wirtschafts- und Sozialwiss.: (Betriebs-O.) einerseits die Gesamtheit der Vorgänge des ordnenden Gestaltens, andererseits das Ergebnis dieser Vorgänge selbst. Speziell werden zielgerichtete soziale Systeme, in denen Menschen und Objekte dauerhaft in einem Strukturzusammenhang stehen (institutionaler O.-Begriff), ferner die Regeln, welche das Handeln in solchen Systemen festlegen (instrumentaler O.-Begriff), und schließlich die Tätigkeit des Gestaltens derartiger Systeme (funktionaler O.-Begriff) mit der Bez. O. belegt. Aufgrund dieser Vielschichtigkeit ist die organisationstheoret. Forschung i. Allg. interdisziplinär ausgerichtet.
In der betriebswirtschaftlichen O.-Lehre wird O. als ein dauerhaftes arbeitsteiliges System verstanden, in dem die personalen (menschl.) oder sachl. (maschinellen) Aufgabenträger als Systemelemente zur Erfüllung der Unternehmensaufgabe (Produktion von Sachgütern oder Angebot von Dienstleistungen) und zur Erreichung des Unternehmungszieles (z. B. Gewinn- oder Umsatzmaximierung) untereinander verbunden sind. Die formale Zuordnung von Aufgaben, Personen und Sachmitteln stellt das Beziehungsgefüge oder die Aufbau-O. dar, durch die die Verteilungs-, Kommunikations- und Leitungsprobleme gelöst werden sollen. Die raum-zeitl. Zuordnung der Systemelemente heißt Ablauf-O. und verlangt eine Arbeitsgang- oder Prozessstrukturierung. Die Aufbau-O. einer Unternehmung umfasst die Bildung von Stellen (Funktionsbereiche für Personen) nach versch. Verfahren (Zentralisationsformen) und von Abteilungen, die Besetzung von Stellen, die Schaffung von Leitungssystemen (Zentralisation und Dezentralisation von Entscheidungen durch Instanzenbildung), die Berücksichtigung von Stabsstellen, den Aufbau von Kommunikationssystemen, die den Arbeitszusammenhang zw. den Stellen durch geeignete Informationsbeziehungen, unter Umständen auch mittels Einrichtung von Kollegien, sicherstellen. - Ablauforganisator. Maßnahmen beziehen sich bes. auf die Regelung zeitl. und räuml. Beziehungen zw. Arbeitsgängen.
O. werden auch durch informale Erscheinungen (informale Gruppen, Kommunikation, Macht, Normen und Führung, sozialer Status, persönl. Beziehungen) geprägt, die für das Verhalten von und in O. von erhebl. Bedeutung sind. Mit derartigen sozialen Phänomenen befasst sich die O.-Psychologie und untersucht u. a. das individuelle Verhalten in O., das Gruppen- und Führungsverhalten und seine Auswirkung auf Motivation, Leistung und Zufriedenheit der O.-Mitgl., den Einfluss von Werten und Wertorientierungen auf organisator. Handeln (Organisationskultur) sowie die organisator. Gestaltung unter (sozial)psycholog. Gesichtspunkten (Organisationsentwicklung). Mit dem gesellschaftl. Differenzierungsprozess bildete sich eine eigenständige Organisationssoziologie heraus.
▣ Literatur:
Laux, H.u. Liermann, F.: Grundlagen der O. Heidelberg u. a. 31993.
⃟ Schmidt, Götz: Methode u. Techniken der O. Gießen 101994.
⃟ Organisationstheorien, hg. v. A. Kieser. Stuttgart u. a. 21995.
⃟ Neue Organisationsformen im Unternehmen, hg. v. H.-J. Bullinger u. H.-J. Warnecke. Berlin u. a. 1996.
1) allg.: funktionsgemäßer Aufbau; planmäßige Gestaltung, Regelung.
2) Gesellschaft: Verband zur Vertretung gemeinsamer Interessen und zur Erreichung gemeinsamer (sozialpolit.) Ziele.
3) Wirtschafts- und Sozialwiss.: (Betriebs-O.) einerseits die Gesamtheit der Vorgänge des ordnenden Gestaltens, andererseits das Ergebnis dieser Vorgänge selbst. Speziell werden zielgerichtete soziale Systeme, in denen Menschen und Objekte dauerhaft in einem Strukturzusammenhang stehen (institutionaler O.-Begriff), ferner die Regeln, welche das Handeln in solchen Systemen festlegen (instrumentaler O.-Begriff), und schließlich die Tätigkeit des Gestaltens derartiger Systeme (funktionaler O.-Begriff) mit der Bez. O. belegt. Aufgrund dieser Vielschichtigkeit ist die organisationstheoret. Forschung i. Allg. interdisziplinär ausgerichtet.
In der betriebswirtschaftlichen O.-Lehre wird O. als ein dauerhaftes arbeitsteiliges System verstanden, in dem die personalen (menschl.) oder sachl. (maschinellen) Aufgabenträger als Systemelemente zur Erfüllung der Unternehmensaufgabe (Produktion von Sachgütern oder Angebot von Dienstleistungen) und zur Erreichung des Unternehmungszieles (z. B. Gewinn- oder Umsatzmaximierung) untereinander verbunden sind. Die formale Zuordnung von Aufgaben, Personen und Sachmitteln stellt das Beziehungsgefüge oder die Aufbau-O. dar, durch die die Verteilungs-, Kommunikations- und Leitungsprobleme gelöst werden sollen. Die raum-zeitl. Zuordnung der Systemelemente heißt Ablauf-O. und verlangt eine Arbeitsgang- oder Prozessstrukturierung. Die Aufbau-O. einer Unternehmung umfasst die Bildung von Stellen (Funktionsbereiche für Personen) nach versch. Verfahren (Zentralisationsformen) und von Abteilungen, die Besetzung von Stellen, die Schaffung von Leitungssystemen (Zentralisation und Dezentralisation von Entscheidungen durch Instanzenbildung), die Berücksichtigung von Stabsstellen, den Aufbau von Kommunikationssystemen, die den Arbeitszusammenhang zw. den Stellen durch geeignete Informationsbeziehungen, unter Umständen auch mittels Einrichtung von Kollegien, sicherstellen. - Ablauforganisator. Maßnahmen beziehen sich bes. auf die Regelung zeitl. und räuml. Beziehungen zw. Arbeitsgängen.
O. werden auch durch informale Erscheinungen (informale Gruppen, Kommunikation, Macht, Normen und Führung, sozialer Status, persönl. Beziehungen) geprägt, die für das Verhalten von und in O. von erhebl. Bedeutung sind. Mit derartigen sozialen Phänomenen befasst sich die O.-Psychologie und untersucht u. a. das individuelle Verhalten in O., das Gruppen- und Führungsverhalten und seine Auswirkung auf Motivation, Leistung und Zufriedenheit der O.-Mitgl., den Einfluss von Werten und Wertorientierungen auf organisator. Handeln (Organisationskultur) sowie die organisator. Gestaltung unter (sozial)psycholog. Gesichtspunkten (Organisationsentwicklung). Mit dem gesellschaftl. Differenzierungsprozess bildete sich eine eigenständige Organisationssoziologie heraus.
▣ Literatur:
Laux, H.u. Liermann, F.: Grundlagen der O. Heidelberg u. a. 31993.
⃟ Schmidt, Götz: Methode u. Techniken der O. Gießen 101994.
⃟ Organisationstheorien, hg. v. A. Kieser. Stuttgart u. a. 21995.
⃟ Neue Organisationsformen im Unternehmen, hg. v. H.-J. Bullinger u. H.-J. Warnecke. Berlin u. a. 1996.