Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ontologie
Ontologie[grch.] die, im 17. Jh. entstandene Bez. für die Lehre vom Seienden (Sein), die die formalen (oberste Strukturen und Gesetzlichkeiten) und materialen (inhaltl. Gliederung des Seienden) Prinzipien des Gegebenen begrifflich zu bestimmen sucht. Der Sache nach geht die O. bis auf die Seinslehre des Parmenides zurück, klass. Ausgestaltungen finden sich bei Platon und Aristoteles und in der Scholastik. Die Entwicklung der O. fand einen vorläufigen Abschluss in Leibniz' Monadenlehre. Im Sinne einer realist. Seinslehre wurde die O. von I. Kant als unhaltbare Metaphysik abgelehnt und durch die Transzendentalphilosophie ersetzt. Im 20. Jh. kam es zu einer Erneuerung der O., bes. bei N. Hartmann, G. Jacoby und M. Heidegger.
Literatur:
Keil, G.: Grundriß der O. Marburg 21984.
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