Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Olympia
Olỵmpia,antike Kultstätte des Zeus und der Hera in der grch. Landschaft Elis (NW-Peloponnes). O. war hl. Bezirk und Schauplatz der Olympischen Spiele. Die Altis, der Bezirk des hl. Hains, war in klass. Zeit ein unregelmäßiges Viereck (etwa 200 × 160 m groß). Der Hauptbau der Altis war der Tempel des olymp. Zeus (um 460 v. Chr.) mit dem goldelfenbeinernen Sitzbild des Zeus (von Phidias, um 430 v. Chr.); den Außenschmuck bildeten Giebelskulpturen und Metopenreliefs, Spitzenleistungen der frühklass. Skulptur. Im N lag der Tempel der Hera (Heraion), einer der frühesten Tempelbauten Griechenlands (Mitte 7. Jh. v. Chr., nach 600 v. Chr. erneuert), hier stand u. a. der Hermes des Praxiteles. Außerhalb der Altis lagen im O das Stadion, das Hippodrom für die Wagenrennen, im S ein doppelter Apsidenbau (Rathaus?), im SW das Gästehaus, im W das Gymnasion und die Palästra, in denen die Wettkämpfer trainierten, ferner ein Schwimmbad, Sitz- und Schwitzbäder u. a. Die ehem. Werkstatt des Phidias wurde identifiziert durch eine Fülle von Werkstattabfall. - Dt. Ausgrabungen fanden in O. 1877-81, 1908-29, 1936-42 statt; sie wurden 1952 wieder aufgenommen. Ein Teil der Ausgrabungsfunde wird im Museum in O. aufbewahrt. Das Stadion wurde im Zustand des 4. Jh. v. Chr. wiederhergestellt. O. wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Literatur:
Sinn, U.: O. Kult, Sport und Fest in der Antike. München 1996.
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