Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ohr
Ohr(Auris), paarig angelegtes Gehör- und Gleichgewichtsorgan des Menschen und der Wirbeltiere. Das höchst entwickelte O. haben der Mensch und die Säugetiere. - Das O. des Menschen besteht aus dem äußeren O., dem Mittel-O. und dem inneren O. Das äußere O. fängt die Schallwellen auf (O.-Muschel) und leitet sie durch den äußeren Gehörgang dem schwingungsfähigen Trommelfell zu. Im äußeren Gehörgang finden sich Haare und Ohrenschmalz erzeugende Drüsen. Das Mittel-O. besteht aus Paukenhöhle mit Gehörknöchelchen und O.-Trompete. Das Trommelfell, das Gehörgang und Paukenhöhle trennt, ist eine ellipt. bindegewebige Membran. Das innere O. hat nach der Paukenhöhle hin zwei Öffnungen: das ovale Fenster, in dem die Fußplatte des Steigbügels ruht, und das von einer Membran verschlossene runde Fenster. Die Gehörknöchelchen bilden eine gelenkig verbundene Kette, die vom Trommelfell über Hammer, Amboss und Steigbügel zum ovalen Fenster reicht und die vom Trommelfell aufgenommenen Schwingungen überträgt. Die Übertragungseigenschaften der Gehörknöchelchen werden u. a. durch den Trommelfellspanner eingestellt und angepasst. Die O.-Trompete (Eustachi-Röhre) verläuft von der Paukenhöhle schräg zum Nasen-Rachen-Raum; sie sorgt für Druckausgleich zw. Außenluft und Luft im Mittel-O. Das innere O. besteht aus dem häutigen Labyrinth, das in das knöcherne Labyrinth, d. h. in entsprechend geformte Hohlräume in der Felsenbeinpyramide, eingelassen ist. Das häutige Labyrinth ist ein System von untereinander verbundenen bindegewebigen Röhren, die von der Endolymphe, einer klaren Flüssigkeit, erfüllt sind. Zw. dem häutigen und dem knöchernen Labyrinth liegt ein zweiter, mit Flüssigkeit (Perilymphe) erfüllter Raum, der durch das ovale Fenster mit der Paukenhöhle in Verbindung steht; jede durch eine Schallwelle erzeugte Schwingung des Trommelfells wird daher durch die Gehörknöchelchen auf die Perilymphe übertragen. Zum häutigen Labyrinth gehören die Schnecke sowie die dem Gleichgewichtssinn dienenden drei Bogengänge und die Statoorgane mit dem Sacculus und Utriculus. Der endolymphatische Gang dient möglicherweise dem Druckausgleich im Labyrinth. Zur Schnecke zieht der als Hörnerv bezeichnete Teil des Hör- und Gleichgewichtsnervs (VIII. Hirnnerv), zu den Bogengängen der als Gleichgewichtsnerv bezeichnete andere Teil. Innerhalb der häutigen Schnecke befindet sich das eigentl. Hörorgan, das Corti-Organ. Dieses enthält die reizaufnehmenden Sinneszellen, mehrreihig angeordnete Haarzellen, deren Verbiegung durch wellenförmige Bewegungen der Endolymphe und der sie umgebenden Hüllen als Sinnesreiz an das Gehirn weitergeleitet wird. Je nachdem, an welcher Stelle die von der Perilymphe angeregten Wellen ihr letztlich von der auf das O. auftreffenden Tonfrequenz abhängiges Schwingungsmaximum haben, werden unterschiedl. Sinneszellen gereizt und schließlich vom Gehirn die versch. Töne registriert (Gehör).
Ohr(Auris), paarig angelegtes Gehör- und Gleichgewichtsorgan des Menschen und der Wirbeltiere. Das höchst entwickelte O. haben der Mensch und die Säugetiere. - Das O. des Menschen besteht aus dem äußeren O., dem Mittel-O. und dem inneren O. Das äußere O. fängt die Schallwellen auf (O.-Muschel) und leitet sie durch den äußeren Gehörgang dem schwingungsfähigen Trommelfell zu. Im äußeren Gehörgang finden sich Haare und Ohrenschmalz erzeugende Drüsen. Das Mittel-O. besteht aus Paukenhöhle mit Gehörknöchelchen und O.-Trompete. Das Trommelfell, das Gehörgang und Paukenhöhle trennt, ist eine ellipt. bindegewebige Membran. Das innere O. hat nach der Paukenhöhle hin zwei Öffnungen: das ovale Fenster, in dem die Fußplatte des Steigbügels ruht, und das von einer Membran verschlossene runde Fenster. Die Gehörknöchelchen bilden eine gelenkig verbundene Kette, die vom Trommelfell über Hammer, Amboss und Steigbügel zum ovalen Fenster reicht und die vom Trommelfell aufgenommenen Schwingungen überträgt. Die Übertragungseigenschaften der Gehörknöchelchen werden u. a. durch den Trommelfellspanner eingestellt und angepasst. Die O.-Trompete (Eustachi-Röhre) verläuft von der Paukenhöhle schräg zum Nasen-Rachen-Raum; sie sorgt für Druckausgleich zw. Außenluft und Luft im Mittel-O. Das innere O. besteht aus dem häutigen Labyrinth, das in das knöcherne Labyrinth, d. h. in entsprechend geformte Hohlräume in der Felsenbeinpyramide, eingelassen ist. Das häutige Labyrinth ist ein System von untereinander verbundenen bindegewebigen Röhren, die von der Endolymphe, einer klaren Flüssigkeit, erfüllt sind. Zw. dem häutigen und dem knöchernen Labyrinth liegt ein zweiter, mit Flüssigkeit (Perilymphe) erfüllter Raum, der durch das ovale Fenster mit der Paukenhöhle in Verbindung steht; jede durch eine Schallwelle erzeugte Schwingung des Trommelfells wird daher durch die Gehörknöchelchen auf die Perilymphe übertragen. Zum häutigen Labyrinth gehören die Schnecke sowie die dem Gleichgewichtssinn dienenden drei Bogengänge und die Statoorgane mit dem Sacculus und Utriculus. Der endolymphatische Gang dient möglicherweise dem Druckausgleich im Labyrinth. Zur Schnecke zieht der als Hörnerv bezeichnete Teil des Hör- und Gleichgewichtsnervs (VIII. Hirnnerv), zu den Bogengängen der als Gleichgewichtsnerv bezeichnete andere Teil. Innerhalb der häutigen Schnecke befindet sich das eigentl. Hörorgan, das Corti-Organ. Dieses enthält die reizaufnehmenden Sinneszellen, mehrreihig angeordnete Haarzellen, deren Verbiegung durch wellenförmige Bewegungen der Endolymphe und der sie umgebenden Hüllen als Sinnesreiz an das Gehirn weitergeleitet wird. Je nachdem, an welcher Stelle die von der Perilymphe angeregten Wellen ihr letztlich von der auf das O. auftreffenden Tonfrequenz abhängiges Schwingungsmaximum haben, werden unterschiedl. Sinneszellen gereizt und schließlich vom Gehirn die versch. Töne registriert (Gehör).