Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Offenbach
I Ọffenbach,Jacques (Jacob), frz. Komponist dt. Herkunft, * Köln 20. 6. 1819, ✝ Paris 5. 10. 1880; ging mit 14 Jahren nach Paris, wo er als Violoncellist an der Opéra-Comique, dann als Kapellmeister am Théâtre Français tätig war. 1855-63 und 1873-75 leitete er eigene Theater, zuletzt mit wirtsch. Misserfolg. O. schrieb mehr als 100 Bühnenwerke. Er hat durch die Schlagkraft seiner Melodien, durch eingängige Lyrismen, zündende Rhythmik und musikal. Komik die Operette entscheidend weiterentwickelt. Welterfolg hatte die 1881 nach seinem Tod uraufgeführte Oper »Hoffmanns Erzählungen« (1880).
Weitere Werke: Operetten: »Orpheus in der Unterwelt«(1858); »Die schöne Helena« (1864 ); »Blaubart« (1866); »Pariser Leben« (1866); »Die Großherzogin von Gerolstein« (1867); »Die Banditen« (1869). - Musikstücke für Violoncello und Klavier, Tänze für Klavier.
II Ọffenbach,
1) Landkreis im RegBez. Darmstadt, Hessen, 356 km2, (1998) 331 200 Einwohner.
2) Ọffenbach am Main, kreisfreie Stadt und Verw.sitz des Kreises O. in Hessen, am linken Mainufer, nach W und N mit Frankfurt am Main zusammengewachsen, 115 900 Ew.; Zentralamt des Dt. Wetterdienstes, Dt. Flugsicherung GmbH, Sitz der Bundesmonopolverw. für Branntwein; Hochschule für Gestaltung, Berufsfachschulen, Klingspor-Museum (für Buch- und Schriftkunst), Dt. Leder- und Schuhmuseum, Theater, Freilichtbühne, Messehallen. Lederind. mit internat. Lederwarenmessen; Maschinenbau, chem., elektrotechn. Ind.; Mainhafen.- Renaissanceschloss (1570-78 erbaut).- 977 erstmals erwähnt, kam O. 1486 an die Grafen von Isenburg, 1556 wurde es eine ihrer Residenzen (1741-1816 der Grafen von Isenburg-Birstein); Ende des 17. Jh. Aufnahme von Waldensern und Hugenotten; gilt erst seit der 2. Hälfte des 18. Jh. als Stadt.
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