Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Odessa
Odẹssa,Hauptstadt des Gebiets O. in der Ukraine, am Schwarzen Meer, 1,04 Mio. Ew.; ukrainisch-orth. Bischofssitz; Univ., Wirtschafts-Univ., Akad. für Seefahrt und Akad. für Nachrichtenwesen sowie etwa 10 weitere Hochschulen, Forschungsinstitute, Theater, Museen; vielseitiger Maschinen- und Gerätebau, Schiffbau, chem., Leder-, Lebensmittel- (Teefabrik), Textilind.; Seehafen (durch die neuen Häfen Iljitschowsk bei und Juschny in O. entlastet), Flughafen. Um O. liegen mehrere Kurorte (See- und Schlammbäder).- Planmäßig angelegte Stadt mit breiten Straßen und weiten Grünanlagen, klassizist. Woronzow-Palast (1826-27) und Opernhaus (1884-87; im historisierendem Stil). Vom Hafen führt die Potjomkin-Treppe (1837-41; 192 Stufen; früher Richelieu-Treppe) zur Stadt.- Urspr. antike grch. Siedlung Odessos. Der später an ihrer Stelle entstandene Handelsplatz Chadschibei wurde 1764 durch eine türk. Festung gesichert. 1789 von Russen erobert; ab 1794 zu einer neuen Hafenstadt ausgebaut und 1795 in O. umbenannt; im 19. Jh. Zentrum des Getreidehandels. Während der Revolution von 1905 Ausbruch eines Generalstreiks, dem sich meuternde Matrosen des Panzerkreuzers »Potjomkin« anschlossen. 1918 von dt., 1919 von frz., 1941-44 von dt. und rumän. Truppen besetzt.
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