Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Oder
Oderdie,
1) (tschech. und poln. Odra) Strom in Mitteleuropa, Länge 910 km (von der Quelle bis zur Mündung in die Ostsee bei Swinemünde) oder 854 km (bis zur Mündung in das Papenwasser), davon 120 km in der Tschech. Rep. und in Polen, auf 162 km Grenzfluss zw. Dtl. und Polen, sonst in Polen, Einzugsgebiet 119 000 km2. Die O. entspringt im Odergebirge in 634 m ü. M., 25 km östlich von Olmütz, durchfließt die Mähr. Pforte nach NO bis Oderberg, durchfließt Schlesien, unterhalb Frankfurt (Oder) das Oderbruch, ist im Unterlauf in West-O. und Ost-O. (Große Reglitz) geteilt und mündet aus dem Stettiner Haff mit drei Mündungsarmen in die Ostsee. Wichtigste Nebenflüsse sind von links: Glatzer Neiße, Katzbach, Bober (mit Queis), Lausitzer (Görlitzer) Neiße, von rechts: Klodnitz, Malapane und Warthe (mit Netze). Die O. ist auf 733 km schiffbar. 1888-1939 wurde sie von Cosel bis Breslau kanalisiert. Sie ist durch Kanäle mit dem Oberschles. Ind.gebiet, mit der Weichsel sowie über O.-Spree-Kanal und O.-Havel-Kanal mit Berlin verbunden. Ausgeprägte Wasserstandsschwankungen (mittlere Wasserführung 573, mittleres Hochwasser bei Schneeschmelze 1 430, mittleres Niedrigwasser im Sommer 205 m3/s) und jährlich rd. 40 Tage Eissperre mindern die Nutzbarkeit des Stromes. An den Nebenflüssen wurden Talsperren zur Wasserstandsregulierung sowie zur Energiegewinnung errichtet. Beiderseits der unteren O. wurde von Dtl. und Polen der Nationalpark »Unteres Odertal« geschaffen. Ein verheerendes Hochwasser im Juli/Aug. 1997 führte in der Tschech. Rep., in Polen und in Brandenburg (Oderbruch) zu beträchtl. Schäden.
2) Fluss im S-Harz, entspringt auf der Brockenhochfläche, 54 km lang, mündet in die Rhume. In seinem Oberlauf liegt der O.-Teich (Staubecken, 1714-21 errichtet; 1,67 Mio. m3), oberhalb von Bad Lauterbach die O.-Talsperre, 1931-34 errichtet (Speicherraum 30,5 Mio. m3).
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