Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ode
Ode[grch. »Gesang«, »Lied«] die, feierl., lyr. Gedicht in Strophenform. O. bezeichnete in der grch. Antike urspr. alle stroph. Dichtungen, die musikalisch vorgetragen wurden (u. a. der Chorgesang der grch. Tragödie); bed. Vertreter der eigenständigen Chorlyrik waren Pindar, Alkaios, Sappho; in der röm. Dichtung: Horaz. In der Neuzeit wurde die O.-Dichtung v. a. in der Renaissance, im Barock und in der Romantik bevorzugt. In der dt. Barockliteratur war die O. in der Nachfolge Pindars sehr beliebt, so bei M. Opitz, G. R. Weckherlin, P. Fleming und A. Gryphius. Im 18. Jh. passte F. G. Klopstock den dt. Versakzent dem antiken O.-Maß an, schuf aber auch neue O.-Formen in freien Rhythmen; in der Folge bezeichnet O. häufig ein feierliches, pathet. Gedicht. Ihren Höhepunkt erreichte die dt. O.-Dichtung mit F. Hölderlin, neuere Beispiele kommen von R. A. Schröder, R. Borchardt und J. Bobrowski.
Literatur:
Vietor, K.: Geschichte der dt. O. München 1923, Nachdr. Hildesheim 1961.
Jump, J. D.: The ode. London 1974.
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