Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
OPEC
OPEC,Abk. für engl. Organization of Petroleum Exporting Countries, Organisation Erdöl exportierender Länder, gegr. 1960, Sitz: Wien (seit 1965; vorher Genf). Mitgl.: Algerien, Indonesien, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi-Arabien, Venezuela, Vereinigte Arab. Emirate; Ecuador und Gabun schieden 1992 bzw. 1996 aus. Ziele sind die Koordinierung ihrer Erdölpolitik und Stabilisierung der Weltmarktpreise für Erdöl. Wichtigstes Organ ist die i. d. R. zweimal jährlich tagende Konferenz der Erdölmin.; der Board of Governors sowie das Sekretariat unter Vorsitz des Gen.-Sekr. haben administrative Befugnisse. - Die OPEC war zunächst eine Schutzorganisation gegen die Ölkonzerne, mit denen Fördermengen und feste Rohölpreise ausgehandelt wurden. Als diese 1973 zögerten, die Forderungen nach höherem Inflationsausgleich und Anhebung der Listenpreise zu akzeptieren, begann die OPEC die Preise autonom festzusetzen und setzte das Erdöl als polit. Druckmittel ein. So kam es zum ersten »Ölpreisschock«, der bis Anfang 1974 zu einer Vervierfachung des Rohölpreises führte. Ein weiterer Preisschub erfolgte 1979, als die meisten OPEC-Staaten begannen, ihre Fördermengen stark einzuschränken, um ihre Ölreserven zu strecken. Energiesparmaßnahmen sowie die gesteigerte Erdölproduktion anderer Länder (v. a. Mexiko, Norwegen, Großbritannien) bewirkten, dass der OPEC-Anteil an der Welterdölförderung (Übersicht Erdöl. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch) sank (1970: 49,9 %, 1997: 38,5 %), der Erdölpreis und die Einnahmen der OPEC-Länder zurückgingen. Die Mitgl.länder der OPEC vereinigen rd. drei Viertel der weltweiten Erdölvorräte auf sich. Ein Sonderfonds für Entwicklungshilfe (OPEC Fund for International Development) wurde 1976 eingerichtet. - Sieben Mitgl.länder sind zugleich Mitgl. der 1968 gegr. Organisation der arab. Erdöl exportierenden Staaten (engl. Abk. OAPEC).
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