Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
OAU
OAU,Abk. für engl. Organization of African Unity (Organisation der Afrikanischen Einheit), regionale Organisation, 1963 von 30 unabhängigen afrikan. Staaten gegr., steht allen souveränen Staaten Afrikas offen, mit (1997) 53 Mitgliedstaaten; Sitz: Addis Abeba; Ziele: Koordinierung der allseitigen Zusammenarbeit und Solidarität, Blockfreiheit, Beseitigung von Neokolonialismus, Wahrung des territorialen Status quo. Höchstes Organ ist die jährl. Gipfelkonferenz der Staats- und Reg.chefs, darunter steht der Ministerrat. Die Geschäfte führt das Generalsekretariat mit einem Gen.-Sekr. an der Spitze.
1991 unterzeichneten die Mitgl. den Vertrag über die Afrikan. Wirtschaftsgemeinschaft (AEC), der vorsieht, den Kontinent bis zum Jahre 2025 über regionale Vereinigungen zu einem einheitl. Wirtschaftsraum zusammenzuschließen. 1996 unterzeichneten 49 der 53 Mitgl. den Vertrag über eine atomwaffenfreie Zone in Afrika (»Pelindaba-Vertrag«, benannt nach dem südafrikan. Kernforschungszentrum). In drei Zusatzprotokollen verpflichteten sich die Atommächte VR China, Frankreich, Großbritannien und USA, in Afrika auf die Anwendung von und die Drohung mit Atomwaffen zu verzichten; Atomwaffentests auf dem afrikan. Kontinent sind ihnen untersagt. Einbezogen in den Vertrag sind auch die Inseln Réunion, Mayotte, Kanar. Inseln, British Indian Ocean Territory und Diego Garcia
Literatur:
Kunig, P.: Das völkerrechtl. Nichteinmischungsprinzip. Zur Praxis der Organisation der afrikan. Einheit (OAU) u. des afrikan. Staatenverkehrs. Baden-Baden 1981.
Organisation der Afrikan. Einheit (OAU). Resolutionen u. Erklärungen 1963-1981, hg. v. H. Stoeber. A. d. Engl. Berlin (Ost) 1983.
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