Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
normannischer Baustil
normạnnischer Baustil,in N-Frankreich (Normandie) im 11. Jh. ausgebildeter und durch die Normannen nach England (anglonormann. Stil) und S-Italien übertragener roman. Stil. Charakteristisch sind dreischiffige Basiliken, Doppelturmfassade, Vierungsturm über quadrat. Grundriss, dreiteiliger Wandaufriss (Arkaden, Emporen, Lichtgaden), Staffelchor, urspr. Flachdecke, ab etwa 1100 Kreuzrippenwölbung. Die wichtigsten Beispiele in Frankreich sind die Abteikirche von Jumièges (1040-67, heute Ruine), die Kirchen Sainte-Trinité (1059-66) und Saint-Étienne (um 1064-1077) in Caen sowie die Abteikirche des Mont-Saint-Michel (2. Hälfte des 11. Jh.). Der n. B. wurde zu Beginn des 12. Jh. die wichtigste Vorstufe der frz. Kathedralgotik. Die Reihe der »Normannendome« in Apulien, an deren Beginn San Nicola (1087 ff.) in Bari steht, wurzelt in einer langen regionalen Eigentradition. Unter den normannisch geprägten Bauten Siziliens ragen v. a. die Dome in Cefalù (1131-48) und Monreale (1174-89) hervor.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: normannischer Baustil