Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
niederdeutsche Sprache
niederdeutsche Sprache,Sammelbez. für die Dialekte nördlich der Benrather Linie, die die 2. Lautverschiebung nicht mitgemacht haben. Auffälligstes Kennzeichen der n. S. sind die unverschobenen Konsonanten (z. B. »lopen«, »Water«, »maken« gegenüber hochdt. »laufen«, »Wasser«, »machen«) und die einheitl. Endung für alle drei Personen des Plurals. Die niederdt. Dialekte lassen sich in Westniederdeutsch und Ostniederdeutsch gliedern (Mundart). Die ersten Zeugnisse stammen aus der Zeit Karls d. Gr., wo die n. S. als Sprache des Stammes der Sachsen erscheint (altsächs./altniederdt. Periode); seit dem 9. Jh. ist sie auch Literatursprache. Seit dem 13. Jh. wird die n. S. als Sprache der Hanse im gesamten norddt. Bereich und darüber hinaus schriftlich verwendet (mittelniederdt. Periode). Im 16./17. Jh. weicht diese Schriftsprache vor der neuhochdt. immer stärker zurück. Seit etwa 1650 (neuniederdt. Periode) existiert die n. S. nur in Form unterschiedl. (meist als Plattdeutsch bezeichneter) Mundarten und deren dichter. Verwendung.
Literatur:
Sanders, W.: Sachsensprache, Hansesprache, Plattdeutsch. Göttingen 1982.
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