Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
neugriechische Musik
neugriechische Musik,die Musik der Griechen nach der Befreiung von der türk. Herrschaft 1830 (zur Antike griechische Musik). Sie lässt sich in drei Komplexe einteilen: die Volksmusik, die nachbyzantin. Kirchenmusik und die Kunstmusik. Zu den Grundlagen der Volksmusik gehört ein reiches Repertoire an Volksliedern der verschiedensten Gattungen. Die oft kirchentonalen, melismenreichen Melodien gehen bis in das 15. Jh. zurück. Metrisch sehr differenziert sind die Volkstänze (Sirtaki). Zu den typ. Volksmusikinstrumenten gehören die dreisaitige, mit Rundbogen gestrichene Fiedel, die pastorale Längsflöte, das schrill klingende Blasinstrument »Pipiza«, der Dudelsack und versch. Arten von Trommeln, ferner die Busuki (Ensembles persisch-türk. Lauteninstrumente), die das Bild der populären Unterhaltungsmusik und der Rembetika, einer Form städt. Gettomusik, prägen. - Die neugrch. Kirchenmusik ist eine Fortentwicklung der byzantin. Kirchenmusik. - Auf der Grundlage der Volksmusik und der Kirchenmusik entstand die grch. Kunstmusik. Die Komponisten orientierten sich zunächst (N. Mantzaros) an italien. Vorbildern, später am frz. Impressionismus, an der russisch-nat. Schule und an Stilrichtungen der dt. Musik. Zu den bekanntesten Vertretern der älteren Komponistengeneration gehören P. Petridis, M. Kalomiris und N. Skalkottas (Schüler von A. Schönberg), dessen Werk zu den bedeutendsten Leistungen der neugrch. Musik gehört. Die meisten der jüngeren Komponisten schreiben im atonalen Idiom. Zur europ. Avantgarde zählen v. a. A. Logothetis, Y. Sicilianos, J. Xenakis, der Initiator der sog. stochast. Musik, A. Kounadis, N. Mamangakis, D. Terzakis, G. Aperghis. G. Becker gründete 1962 ein Studio für Neue Musik in Athen. Ein prominenter Vertreter der politisch engagierten Musik ist M. Theodorakis.
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