Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Nuklearstrategie
Nuklearstrategie,Bestandteil der Militärstrategie eines Staates oder Bündnisses; beruht auf dem Besitz einsatzfähiger Kernwaffen (ABC-Waffen). Angesichts der Möglichkeit globaler Vernichtung steht die N. unter dem Anspruch, einen mögl. Angreifer durch Nuklearpotenzial abzuschrecken, einen Nuklearkrieg und überhaupt einen Krieg zu beginnen. - Zunächst verfolgten die USA die Strategie der massiven Vergeltung (Massive Retaliation), die einen Angriff (auch einen mit konventionellen Mitteln geführten) mit einem vernichtenden atomaren Gegenschlag beantworten sollte. Die NATO-Strategie der flexiblen Reaktion (Flexible Response) sah seit den 1960er-Jahren eine angemessene Antwort auf jede Art von Aggression vor. Nach der daraus abgeleiteten Triadenstrategie sollten konventionelle, nuklear-takt. und nuklear-strateg. Waffen einzeln oder verbunden eingesetzt werden. Sie schloss auch eine Ersteinsatzoption ein, um dem potenziellen Gegner zu signalisieren, dass er im Falle eines für ihn erfolgreich verlaufenden konventionellen Krieges mit dem Risiko eines nuklearen Gegenschlags rechnen müsse. Nach dem Zerfall des Warschauer Paktes und dem Ende des Ost-West-Konflikts veränderte die NATO ihre Strategie. Im Vordergrund stehen nun Dialog, Kooperation und Krisenmanagement, was jedoch keinen Verzicht auf den Ersteinsatz von Kernwaffen im Konfliktfall bedeutet.
Nuklearstrategie,Bestandteil der Militärstrategie eines Staates oder Bündnisses; beruht auf dem Besitz einsatzfähiger Kernwaffen (ABC-Waffen). Angesichts der Möglichkeit globaler Vernichtung steht die N. unter dem Anspruch, einen mögl. Angreifer durch Nuklearpotenzial abzuschrecken, einen Nuklearkrieg und überhaupt einen Krieg zu beginnen. - Zunächst verfolgten die USA die Strategie der massiven Vergeltung (Massive Retaliation), die einen Angriff (auch einen mit konventionellen Mitteln geführten) mit einem vernichtenden atomaren Gegenschlag beantworten sollte. Die NATO-Strategie der flexiblen Reaktion (Flexible Response) sah seit den 1960er-Jahren eine angemessene Antwort auf jede Art von Aggression vor. Nach der daraus abgeleiteten Triadenstrategie sollten konventionelle, nuklear-takt. und nuklear-strateg. Waffen einzeln oder verbunden eingesetzt werden. Sie schloss auch eine Ersteinsatzoption ein, um dem potenziellen Gegner zu signalisieren, dass er im Falle eines für ihn erfolgreich verlaufenden konventionellen Krieges mit dem Risiko eines nuklearen Gegenschlags rechnen müsse. Nach dem Zerfall des Warschauer Paktes und dem Ende des Ost-West-Konflikts veränderte die NATO ihre Strategie. Im Vordergrund stehen nun Dialog, Kooperation und Krisenmanagement, was jedoch keinen Verzicht auf den Ersteinsatz von Kernwaffen im Konfliktfall bedeutet.