Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Nuklearmedizin
Nuklearmedizin,medizin. Fachgebiet, das sich mit der diagnost. und therapeut. Anwendung offener künstl. radioaktiver Isotope (Radionuklide) befasst. Durch diagnost. Verfahren (Isotopendiagnostik) wie Gammakamera, Szintigraphie und/oder mit Funktionsmessungen werden am Patienten Organe abgebildet oder Funktionen und Durchblutungsgrößen außerhalb des Körpers gemessen (z. B. Schilddrüse, Gehirn, Lunge, Leber- und Gallenwege, Nieren, Knochen). Die Isotopendiagnostik beruht darauf, dass sich Radionuklide im Stoffwechsel ebenso wie ihre stabilen Isotope verhalten, durch ihre Strahlung jedoch in kleinsten Mengen nachweisbar sind. Alle nuklearmedizin. Maßnahmen unterliegen einer strengen Indikationsstellung, da eine innere Strahlenbelastung des Patienten unvermeidlich ist. Durch nuklearmedizin. Laborverfahren können in Körperflüssigkeiten Hormon-, Enzym-, Arzneimittelkonzentrationen u. a. gemessen werden. - Die Isotopentherapie wird bei der Behandlung bösartiger Geschwülste eingesetzt; sie verwendet umschlossene Gammastrahler zur Fern- oder zur Nahbestrahlung. Offene Radionuklide werden von außen oder durch aktive Stoffwechselvorgänge an den Wirkungsort gebracht, z.B. bei der Radiojodtherapie der Schilddrüse.
Literatur:
U. Büll N., hg. v. u. a. Stuttgart u. a. 21996.
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