Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Notker
Nọtker,Mönche der Benediktinerabtei St. Gallen:
1) N. Balbulus [lat. »der Stammler«], Dichter, * in oder bei Jonschwil (Kt. St. Gallen) um 840, ✝ St. Gallen 6. 4. 912; schrieb lat. Hymnen; seine etwa 40 Sequenzen waren von großem Einfluss auf die mittelalterl. dt. Dichtung; verfasste um 885 die anekdot. »Gesta Karoli Magni«, in denen er Karl d. Gr. bereits als myth. Herrscher idealisierte.
2) N. III. Labeo [lat. »der Großlippige«], auch N. der Deutsche (Teutonicus), Mönch und Lehrer, * um 950, ✝ 29. 6. 1022; Neffe Ekkehards I. und Lehrer Ekkehards IV. Seine für den Unterricht an der Klosterschule bestimmten Übersetzungen in ahd. Sprache gelten als bedeutsamste deutschsprachige Leistung seiner Zeit. Er entwickelte eine strikt phonetisch orientierte Systematisierung des Alemannischen als Schriftsprache (notkersches Anlautgesetz).
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