Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Noten
Noten,Musik: Zeichen zur schriftl. Festlegung von Tönen; ihre Gesamtheit heißt N.-Schrift, Notation. Die Tonhöhe wird ohne Rücksicht auf Halbtonschritte durch die fortlaufende Anordnung der N. auf Linien und Zwischenräumen, die relative Dauer der Einzeltöne durch die N.-Gestalt, die rhythm. Gruppierung und die Akzentlage durch Taktvorzeichen und Taktstriche (Takt) wiedergegeben; Tempo, Tonstärke, Verzierungen, Artikulation u. a. werden durch schriftl. Zusätze oder besondere Zeichen ausgedrückt. Die (absolute) Tonhöhenbedeutung der Linien wird am Anfang durch einen Schlüssel bestimmt. Zur Aufzeichnung der chromat. Halbtöne fis, cis, b, es usw. werden Versetzungszeichen beigefügt; Versetzungszeichen am Anfang des Liniensystems (Vorzeichen) bezeichnen die Tonart. Die zeitl. N.-Werte sind Ganze, Halbe, Viertel, Achtel, Sechzehntel usw.; außerhalb dieser steten Zweiteilung stehen punktierte N. (eineinhalbfacher Wert), Triolen, Quintolen usw. Jedem N.-Wert entspricht ein Pausenzeichen gleicher Dauer.
Geschichte: Die heutigen N. gingen aus den Neumen hervor. Aus ihnen entwickelte sich die Choralnotation. Daneben galten auch noch eine Buchstabentonschrift sowie die Verbindung von N.-Zeichen, Zahlen und Buchstaben (Tabulatur) oder von Zahlen und N. (Generalbass). Im frühen 13. Jh. entwickelte sich die Modalnotation, vom 13. bis 16. Jh. die Mensuralnotation, die nun auch die zeitl. Geltungsdauer genau angab. Die Ausprägung der Taktarten und -vorzeichnungen fand im 17. Jh. ihren Abschluss. Seit 1950 gewinnen neben der traditionellen N.-Schrift andere Arten der Aufzeichnung (z. B. für elektron. oder serielle Musik) an Bedeutung. (musikalische Grafik, Hörpartitur)
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