Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Nikotin
Nikotin[frz., zu nicotiane »Tabakpflanze«, nach dem frz. Gelehrten J. Nicot, * 1530, ✝ 1600] das (Nicotin), das Hauptalkaloid der Tabakpflanze, das in der Wurzel gebildet und in den Blättern abgelagert wird (N.-Gehalt je nach Sorte 0,1 bis über 10 %). N., eine farblose, ölige Flüssigkeit, ist eines der stärksten Pflanzengifte (tödl. Dosis für den Menschen etwa 1 mg/kg Körpergewicht). In kleinen Dosen wirkt N. erregend auf die Ganglien des vegetativen Nervensystems und setzt aus dem Nebennierenmark Catecholamine (Adrenalin) frei. Die Gesamtwirkung des N. ist uneinheitlich, weil sich erregende und lähmende Wirkungen zeitlich überschneiden. Als giftiges Genussmittel (Rauchen) führt N. bei Daueraufnahmen zu Störungen der Herzfunktion, der Durchblutung und zu Schleimhautreizungen. Die akute N.-Vergiftung durch orale Applikation oder durch Resorption über die Haut äußert sich in Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Durchfall, Herzklopfen, Schweißausbruch, Schwindel und Zittern.
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