Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Nikolaus von Myra
Nịkolaus von Myra,wahrscheinl. Bischof von Myra (Lykien), ✝ 6. 12. 345 oder 351. Um seine Gestalt ranken sich zahlr. Legenden. In der Volksfrömmigkeit der kath. Kirche und der orth. Kirchen (bes. in Russland) einer der am meisten verehrten Heiligen; einer der 14 Nothelfer; Schutzpatron zahlr. Berufsgruppen (z. B. Bäcker, Bauern, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Kaufleute); Tag: 6. 12.
Die mit dem Nikolausfest verbundenen Bräuche gehen auf das Knabenbischofsspiel der spätmittelalterl. Klosterschulen (seit dem 13. Jh. am 6. 12.) zurück. Dabei übernahm ein Schüler für einen Tag die Rolle des Bischofs, den als Helfer (je nach Landschaft) Knecht Ruprecht, Krampus, Gangerl u. a. begleiteten. Im 19. Jh. flossen Züge des Kinderschrecks Ruprecht und des Kinderfreundes Nikolaus in der Autoritätsfigur des Weihnachtsmannes zusammen. - Anfänglich stellte die abendländ. Kunst Nikolaus nach byzantin. Vorbildern barhäuptig dar; bald kamen Mitra und Bischofsstab hinzu. Seit dem 12. Jh. in der russ. Kunst häufig auf Ikonen dargestellt; in der mitteleurop. Kunst findet sich die Gestalt des Nikolaus in unterschiedl., auf die Legende Bezug nehmenden Szenen.
Literatur:
Müller, Rüdiger: Sankt N. Freiburg im Breisgau u. a. 1982.
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Ansicht: Nikolaus von Myra