Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Niet
Niet,Bolzen aus einem leicht verformbaren Material (weicher Stahl, Leichtmetall, Kupfer, Messing u. a.) zum unlösbaren, form- und teilweise auch kraftschlüssigen Verbinden von Bauteilen; er besteht aus einem Setzkopf unterschiedl. Form und dem massiven, hohlen oder angebohrten N.-Schaft. Zum Nieten wird der N.-Schaft durch die gestanzten oder gebohrten und entgrateten N.-Löcher gesteckt und je nach Art und Zugänglichkeit des N. umgeformt. Der Voll-N. wird am bereits vorhandenen Setzkopf mit einem Gegenhalter festgehalten und das freie Ende des Schaftes durch Druck- oder Schlagwirkung direkt oder mithilfe eines Kopfstempels (Döpper, Schellhammer) indirekt zum Schließkopf verformt. Beim Hohl-N. wird die Verbindung durch Weiten und Anbördeln eines Bundes hergestellt; bei nur einseitig zugängl. Bauteilen werden Blind-N. verwendet. Niet- und Bauteilwerkstoff sollten gleich oder gleichartig sein, um einen Angriff durch elektrochem. Korrosion zu verhindern. Stahl-N. unter 10 mm Durchmesser und N. aus NE-Metallen werden im kalten Zustand geschlagen (Kaltnietung). Stahl-N. über 10 mm Durchmesser werden vorher erwärmt (Warmnietung). Der Schließkopf presst bei fester Nietung die Werkstücke fest aufeinander, während er bei loser Nietung (z. B. bei Scheren oder Zangen) noch eine Bewegung der verbundenen Teile ermöglicht.
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