Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Nierensteinkrankheit
Nierensteinkrankheit(Nephrolithiasis), Bildung von Harnsteinen in der Niere. Sie können als winzige Papillensteine von selbst abgehen oder infolge gestörten Harnabflusses und Infektion zu großen Nierenbecken- und Nierenbeckenkelch-Ausgusssteinen anwachsen. Ursachen der N. können z. B. Stoffwechselstörungen, pH-Wert-Veränderungen und vegetative Regulationsstörungen mit Beeinflussung der Nierendurchblutung sein. Die Symptome hängen von Größe und Lage der Steine ab; kleinere Steine können bei Abgang im Harnleiter stecken bleiben und Nierenkoliken hervorrufen; diese äußern sich in heftigen, anfallsweise auftretenden krampfartigen Schmerzen mit Ausstrahlung in Geschlechtsorgane und Oberschenkel, mitunter auch mit Erbrechen, Schüttelfrost, Kreislauf- und Darmentleerungsstörungen verbunden. Im Harn sind fast stets rote Blutkörperchen nachweisbar. Die Behandlung umfasst beim akuten Anfall krampflösende und schmerzstillende Mittel und warme Bäder, hohe Flüssigkeitszufuhr, auch Bewegung; festsitzende Steine werden über einen Katheter mit der Harnleiterschlinge entfernt, größere Steine durch Zertrümmerung (Lithotripsie), reine Harnsäuresteine auch durch medikamentöse Auflösung (Litholyse), Ausgusssteine durch operative Öffnung der Niere (Lithotomie).
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