Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Niederösterreich
Niederösterreich,Bundesland Österreichs, 19 174 km2, (1998) 1,534 Mio. Ew.; Landeshptst. ist Sankt Pölten. N. erstreckt sich beiderseits der Donau, zw. Ennsmündung im W und Marchmündung im O; es grenzt im N und NO an die Tschech. Rep. und an die Slowak. Rep., im SO an das Burgenland, im S an die Steiermark, im W an Oberösterreich. N. hat Anteil an den Alpen im S, dem Alpenvorland bis zur Donau, dem Wiener Becken und Marchfeld im O, am Böhm. Massiv mit dem Waldviertel im NW. - Die Siedlungsdichte ist unterschiedlich, bes. hoch im Raum um Wien.
Wirtschaft: N. hat die größte Ackerfläche unter den österr. Bundesländern, insbesondere Getreideanbau, Hackfrüchte und Futterpflanzen; in der Wachau, im Weinviertel und am Fuß des Wienerwaldes Weinbau; Bedeutung haben Gemüse- und Obstbau sowie Almwirtschaft (Fleisch- und Milcherzeugung). Die Ind. ist bes. dicht um Wien und im S des Wiener Beckens angesiedelt; in den Alpen Holz- und Papierind., Wasserkraftwerke; im Marchfeld und Weinviertel Erdöl- und Erdgasvorkommen, chem., Metall verarbeitende, Textil- und Nahrungsmittelindustrie.
Geschichte: Nördlich der Donau siedelten german. Kleinstämme, während im S röm. Stadtterritorien der Prov. Noricum sowie Vindobona (Wien) und Carnuntum der Prov. Pannonia bestanden. Um 530 wurden die westl. Landstriche überwiegend von Baiern, weite Teile der östl. und nördl. von Slawen besiedelt, um 790 wurde das ganze Gebiet dem Frankenreich eingegliedert. Das heutige N. gehörte zu der nach 955 entstandenen bayer. Ostmark (Österreich, Geschichte). Im 13. Jh. setzte eine gewisse Trennung zw. N. und Oberösterreich ein; Österreich »unter der Enns« (N.) wurde zum Zentrum des habsburg. Imperiums, bes. nach 1526. Durch den Zerfall der Donaumonarchie 1918/19 wurde N. Grenzland. Seit 1920 sind Wien (1938-54 aus Teilen N.s vergrößert) und N. (seit 1921 amtl. Bez.) zwei selbstständige Bundesländer. 1938-45 bildete N. den Hauptteil des dt. Reichsgaues Niederdonau.
▣ Literatur:
Gutkas, K.: Geschichte des Landes N. Sankt Pölten 61983.
⃟ Landeschronik N., hg. v. K. Gutkas. Wien 21994.
Niederösterreich,Bundesland Österreichs, 19 174 km2, (1998) 1,534 Mio. Ew.; Landeshptst. ist Sankt Pölten. N. erstreckt sich beiderseits der Donau, zw. Ennsmündung im W und Marchmündung im O; es grenzt im N und NO an die Tschech. Rep. und an die Slowak. Rep., im SO an das Burgenland, im S an die Steiermark, im W an Oberösterreich. N. hat Anteil an den Alpen im S, dem Alpenvorland bis zur Donau, dem Wiener Becken und Marchfeld im O, am Böhm. Massiv mit dem Waldviertel im NW. - Die Siedlungsdichte ist unterschiedlich, bes. hoch im Raum um Wien.
Wirtschaft: N. hat die größte Ackerfläche unter den österr. Bundesländern, insbesondere Getreideanbau, Hackfrüchte und Futterpflanzen; in der Wachau, im Weinviertel und am Fuß des Wienerwaldes Weinbau; Bedeutung haben Gemüse- und Obstbau sowie Almwirtschaft (Fleisch- und Milcherzeugung). Die Ind. ist bes. dicht um Wien und im S des Wiener Beckens angesiedelt; in den Alpen Holz- und Papierind., Wasserkraftwerke; im Marchfeld und Weinviertel Erdöl- und Erdgasvorkommen, chem., Metall verarbeitende, Textil- und Nahrungsmittelindustrie.
Geschichte: Nördlich der Donau siedelten german. Kleinstämme, während im S röm. Stadtterritorien der Prov. Noricum sowie Vindobona (Wien) und Carnuntum der Prov. Pannonia bestanden. Um 530 wurden die westl. Landstriche überwiegend von Baiern, weite Teile der östl. und nördl. von Slawen besiedelt, um 790 wurde das ganze Gebiet dem Frankenreich eingegliedert. Das heutige N. gehörte zu der nach 955 entstandenen bayer. Ostmark (Österreich, Geschichte). Im 13. Jh. setzte eine gewisse Trennung zw. N. und Oberösterreich ein; Österreich »unter der Enns« (N.) wurde zum Zentrum des habsburg. Imperiums, bes. nach 1526. Durch den Zerfall der Donaumonarchie 1918/19 wurde N. Grenzland. Seit 1920 sind Wien (1938-54 aus Teilen N.s vergrößert) und N. (seit 1921 amtl. Bez.) zwei selbstständige Bundesländer. 1938-45 bildete N. den Hauptteil des dt. Reichsgaues Niederdonau.
▣ Literatur:
Gutkas, K.: Geschichte des Landes N. Sankt Pölten 61983.
⃟ Landeschronik N., hg. v. K. Gutkas. Wien 21994.