Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Niederländische Antillen
Niederländische Antịllen(niederländ. De Nederlandse Antillen), autonomer Teil der Niederlande, im Bereich der Westind. Inseln, umfasst die Inseln Curaçao und Bonaire, die der venezolan. Küste vorgelagert sind, sowie Sint Eustatius, Saba und den S-Teil von Sint Maarten (Saint-Martin), insgesamt 800 km2, (1995) 207 300 Ew.; Hptst. ist Willemstad auf Curaçao. Amtssprache: Niederländisch; Umgangssprachen: Papiamento, auch Englisch und Spanisch. - Der Schulunterricht folgt dem niederländ. Vorbild. 85 % der vorwiegend aus Schwarzen und Mulatten bestehenden Bev. sind Katholiken, die übrigen Protestanten. - Die Wirtschaft basiert fast ausschl. auf Erdöl, das von Venezuela importiert und auf Curaçao raffiniert wird. Auf Curaçao werden Phosphate abgebaut. Daneben gibt es petrochem., Farben-, Textilind. und Zigarettenfabriken. Wichtig ist der Fremdenverkehr. Der Haupthafen, Willemstad, gehört zu den bedeutendsten Freihäfen der Erde. - Die N. A. genießen seit 1954 innere Autonomie, ausgeübt durch eine eigene Exekutive und ein eigenes Parlament. Ein Gouv. vertritt das Staatsoberhaupt, den niederländ. Monarchen. Die Insel Aruba hat seit 1986 einen Sonderstatus. - Die Inseln wurden Ende des 15. Jh. von den Spaniern entdeckt, seit der 1. Hälfte des 17. Jh. waren sie Stützpunkte der niederländ. Westind. Kompanie.
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