Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Newton
I Newton['nju:tn, nach I. Newton] das, Einheitenzeichen N, Einheit der Kraft im SI-System: 1 N = 1 m kg s—2 = 1 J/m.
II Newton
['nju:tn], Sir (seit 1705) Isaac, engl. Physiker, Mathematiker und Astronom, * Woolsthorpe (bei Grantham, Cty. Lincolnshire) 4. 1. 1643, ✝ Kensington (heute zu London) 31. 3. 1727; war 1669-1701 Prof. in Cambridge, wurde 1699 königl. Münzmeister in London, 1703 Präs. der Royal Society in London. Sein Ruhm als Begründer der klass. theoret. Physik geht v. a. auf sein 1687 erschienenes Hauptwerk »Philosophiae naturalis principia mathematica« (Mathemat. Prinzipien der Naturlehre) zurück, in dem er die drei Bewegungsgesetze der Mechanik (newtonsche Axiome) und sein bereits 1666 gefundenes Gravitationsgesetz (Gravitation) formulierte. N. erklärte damit die Bewegung der Planeten um die Sonne, die Erscheinungen von Ebbe und Flut und berechnete die Massen des Mondes und der Planeten. Er entwickelte gleichzeitig, unabhängig von Leibniz, die von ihm als Fluxionsrechnung bezeichnete Differenzial- und Integralrechnung. N. wies die Zusammensetzung des weißen Lichtes aus den Spektralfarben nach und stellte die Emissionstheorie des Lichtes mit einem Korpuskelmodell auf; er untersuchte Farberscheinungen dünner Blättchen (newtonsche Interferenzringe), begründete die Akustik und bestimmte Frequenzen von Schwingungsvorgängen. Erst durch die Relativitätstheorie wurden die von N. aufgestellten Axiome über Raum und Zeit durch neue Formulierungen erweitert.
Literatur:
Schneider, I.: I. N. München 1988.
Wickert, J.: I. N. Reinbek 1995.
Fritzsch, H.: Eine Formel verändert die Welt. N., Einstein u. die Relativitätstheorie. Tb.-Ausg. München u. a. 1996.
Westfall, R. S.: I. N. Eine Biographie. A. d. Engl. Heidelberg u. a. 1996.
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