Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
New-Orleans-Jazz
New-Orleans-Jazz[nju: 'ɔ:lɪənz 'dʒæz, auch - ɔ:'li:nz-], erste voll ausgebildete Stilform des Jazz, die sich Ende des 19. Jh. in den Südstaaten der USA, speziell in New Orleans, entwickelte. Die charakterist. Besetzung einer New-Orleans-Band bestand aus drei melodietragenden Instrumenten (i. d. R. Kornett, Klarinette und Posaune) und einer Rhythmusgruppe mit Banjo, Tuba und Schlagzeug; später kam das Klavier hinzu, die Tuba wurde durch den Kontrabass ersetzt. Hauptvertreter des N.-O.-J. waren B. Bolden, J. »King« Oliver, L. Armstrong, J. R. Morton. Eine Variante war der von Kreolen gespielte Creole Jazz (Vertreter: S. Bechet, A. Nicholas, A. Picou, K. Ory). Ende des 19. Jh. entstand als Nachahmung des N.-O.-J. durch weiße Musiker der Dixieland. Nachdem der N.-O.-J. in den 1930er-Jahren durch den Swingstil fast völlig aus dem Musikleben verdrängt worden war, kam es seit den 1940er-Jahren und verstärkt seit den 1950er-Jahren wiederholt zu Revivalbewegungen (New-Orleans-Renaissance), in denen der N.-O.-J. zunehmend popularisiert wurde.
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