Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
New York
New York[nju: 'jɔ:k], Abk. N. Y.,
1) Bundesstaat im NO der USA, grenzt an Kanada, 141 080 km2, (1997) 18,137 Mio. Ew.; Hptst. ist Albany, größte Stadt: N. Y. City. N. Y. erstreckt sich von der atlant. Küste über die Ausläufer der Alleghenies bis zum Hügelland am Erie- und Ontariosee und Sankt-Lorenz-Strom; Hauptfluss ist der Hudson River. N. Y. ist nach Kalifornien der bedeutendste Ind.- und Handelsstaat der USA; alle Ind.zweige sind vertreten. Bei der landwirtsch. Produktion überwiegen Vieh- und Milchwirtschaft. Anziehungspunkte für den bed. Fremdenverkehr sind v. a. die Stadt N. Y., die Niagarafälle und die Adirondacks.
- Das Gebiet von N. Y. wurde seit 1614 von Niederländern besiedelt und bildete mit New Jersey die Kolonie Neuniederland; 1664 von den Engländern besetzt. 1788 trat N. Y. als 11. Staat der amerikan. Union bei.
2) (N. Y. City), größte Stadt der USA, im Staat N. Y., eine der größten Städte der Erde, 7,33 Mio. Ew., als Consolidated Metropolitan Statistical Area 19,796 Mio. Ew. mit den umliegenden Städten (in den Staaten N. Y., N. J. und Conn.). In der Bev. N. Y. sind alle rass., ethn. und religiösen Gruppen vertreten, darunter rd. 1,8 Mio. Schwarze (v. a. in Harlem im NO Manhattans), rd. 1,4 Mio. Hispanos und rd. 1,2 Mio. Juden. N. Y. liegt an der buchtenreichen Mündung des Hudson River auf mehreren Inseln und dem Festland. Das Stadtgebiet (781 km2) ist in fünf Bezirke geteilt, von denen jeder einer County des Staates N. Y. entspricht: Manhattan (N. Y. Cty.), Bronx (Bronx Cty.), Brooklyn (Kings Cty.), Queens (Queens Cty.), Richmond (Richmond Cty.).
Stadtbild: Den Kern bildet Manhattan auf der gleichnamigen Insel mit seiner weltweit zum Wahrzeichen der Stadt gewordenen Skyline; im S von Manhattan das Hauptgeschäftsviertel mit dem Banken- und Börsenzentrum Wallstreet (Sitz der New York Stock Exchange), UNO-Gebäude, vielen Geschäftshochhäusern, dem World Trade Center (1962-75) mit 412 m hohen Doppeltürmen, dem Empire State Building (1931) und dem Rockefeller Center (1931-40). Im N ein rechtwinklig angelegtes Straßennetz mit Längsstraßen (Avenues), Querstraßen (Streets) und dem 350 ha großen Central Park. Durch ganz Manhattan führt als Hauptverkehrsader der 30 km lange Broadway, der als Great White Way durch N. Y. Vergnügungs- und Theaterzentrum weiterführt. Zahlr. große Brücken verbinden Manhattan mit den Nachbarstadtteilen Bronx, Queens und Brooklyn, über den East River führen die Brooklynbrücke (1 800 m) und die Manhattanbrücke (2 060 m). Über den Hudson River führt im N die George-Washington-Brücke (1 068 m). Mehrere Tunnel führen unter East River und Hudson River hindurch. Vor der Südspitze Manhattans liegen die Inseln Liberty Island mit der Freiheitsstatue (1886; von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt), Ellis Island und Governor's Island in der Inneren Bucht (Upper Bay). Diese ist durch eine 2 km breite Enge zw. den Inseln Long Island und Staten Island, über die die Verrazano Narrows Bridge (4 170 m) führt, mit der Äußeren Bucht (Lower Bay) und dem Ozean verbunden.
An Bildungseinrichtungen besitzt N. Y. mehrere Univ., von denen die Columbia University (gegr. 1754) und die City University of N. Y. (gegr. 1847) die bedeutendsten sind, zahlr. Büchereien (N. Y. Public Library, Brooklyn Public Library), wiss. Gesellschaften; die größten Museen sind das Metropolitan Museum of Art, das Museum of Modern Art, das Guggenheim-Museum und das American Museum of Natural History. 1997 wurde der Neubau des Holocaust Museums eröffnet. Das bedeutendste Theater ist die Metropolitan Opera. Ein kultureller Mittelpunkt ist das Lincoln Center for the Performing Arts, ein weiterer die Carnegie Hall (Konzerthalle). N. Y. ist kath. und grch.-orth. Erzbischofssitz sowie Sitz vieler kirchl. Organisationen.
Im Wirtschaftsleben Amerikas und der Welt hat N. Y. als Ind.-, Handels- und Finanzmittelpunkt eine führende Stellung. Wichtigste Ind. sind Bekleidungsgewerbe, Druck-, elektrotechn. und chem. Ind., Fahrzeugbau. Die Schifffahrt, einst einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, geht im Stadtgebiet seit Jahren zurück; viele der Hafenanlagen an N. Y. »Waterfront« (930 km) sind verfallen, da die einst bed. Passagierschifffahrt nahezu ganz eingestellt wurde; einen großen Teil des Frachtverkehrs übernahmen die modernen Containerverladeanlagen des in New Jersey gelegenen Teils des »Port of New York«. Großflughäfen sind La Guardia und Newark sowie J. F. Kennedy International Airport im S von Queens.
Geschichte: Die Stadt wurde 1626 als niederländ. Handelsstation (Fort) Neu-Amsterdam an der Spitze der Granitinsel Manhattan gegr. und zur Hptst. der Kolonie Neuniederland erhoben; 1664 von engl. Kolonisten erobert und in N. Y. umbenannt; 1785-90 Sitz der Bundesreg. und bis 1797 Hptst. des Staates N. Y.; entwickelte sich im 19. Jh. zur führenden Metropole der USA.
Literatur:
U. Becker Die Janusgesichter des Booms. Strukturwandel der Stadtregionen N. Y. u. Boston, hg. v. u. A. Schoen. Hamburg 1989.
Manhattan, die Architektur einer Metropole, bearb. v. D. M. Reynolds. A. d. Engl. Hamburg 1989.
N. Y. Strukturen einer Metropole, hg. v. H. Häussermann u. W. Siebel. Frankfurt am Main 21994.
Wildner, K.: N. Y. City. Kulturelle Identitäten in einer westl. Metropole. Münster u. a. 1994.
N. Y., Texte v. C. Metzger. Würzburg 1996.
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