Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Neuenburg
Neuenburg(amtl. frz. Neuchâtel),
1) Kanton in der Schweiz, 803 km2, (1998) 165 600 Ew. Der Kt. umfasst v. a. das Gebiet des Kettenjura zw. dem Neuenburger See und der schweizerisch-frz. Grenze. Die fruchtbarsten Landstriche sind das Val de Ruz und die Gebiete am Neuenburger See (Wein- und Obstanbau; in der Bergregion Almwirtschaft). Wichtige Ind.zweige sind Metallind., Maschinen- und Apparatebau, Uhren- und Schmuckind., Schokoladefabriken, Tabakverarbeitung.
2) Hauptstadt von 1), an den Hängen des Jura und am NW-Ufer des Neuenburger Sees, 31 800 Ew.; Univ. (1909 gegr.), Handelshochschule, Konservatorium, Schweizer. Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM); Uhren- und Schmuckind., Apparatebau.- Schloss (12.-16.Jh.), Stiftskirche (begonnen um 1180, geweiht 1276), Renaissance- und Barockbauten.- 1011 zuerst urkundlich erwähnt, 1214 Stadtrecht, Hauptort einer seit 1032 zum Hl. Röm. Reich gehörenden Grafschaft, die 1504 an die Herzöge von Orléans-Longueville kam. Nach deren Aussterben (1697) fiel das Fürstentum (seit 1648) an Friedrich I. in Preußen (1707), 1805-14 an Frankreich, wurde unter Friedrich Wilhelm III. 1814 als 21. Kanton in die schweizer. Eidgenossenschaft aufgenommen. 1848 wurde eine von der Schweiz gewährleistete republikan. Verfassung eingeführt (Aufhebung der persönl. Rechte des preuß. Königs an Neuenburg).
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