Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Netz
Netz[ahd. nezzi, eigtl. »Geknüpftes«, zu lat. nassa »Reuse«],
1) allg.: Maschenwerk, Verbundsystem, Liniensystem.
2) Anatomie: Bez. für die Doppelblätter des Bauchfells.
3) Astronomie: (lat. Reticulum) kleines Sternbild des südl. Himmels.
4) Datenverarbeitung: (N.-Werk, engl. Network), Datenkommunikationssystem, das durch Übertragung von Signalen den Datenaustausch zw. mehreren unabhängigen Geräten ermöglicht. Nach der Art der Teilnehmer unterscheidet man offene N., die den weltweiten Zugriff auf Datenbanken ermöglichen, und geschlossene N., die einem bestimmten Benutzerkreis vorbehalten sind. N. werden u. a. nach ihrer räuml. Ausdehnung (z. B. lokales N.), nach den Zugriffsverfahren sowie nach der Art ihrer Vernetzung klassifiziert.
5) Elektrotechnik: a) N.-Werk, eine umfangreiche, aus Widerständen und ggf. Stromquellen bestehende Schaltung. b) Energieversorgungs-N., besteht aus Kraftwerken, Kabeln, Freileitungen und Umspannwerken. Nach Spannungshöhe werden Höchstspannungs-N. (über 750 kV), Hochspannungs-N. (bis 750 kV), Mittelspannungs-N. (bis 110 kV, mitunter nur 30 kV) und Niederspannungs-N. (bis 1 kV), nach Ausführung Freileitungs-N., Kabel-N. und Installations-N., nach Art der Bereitstellung günstigere Maschen-N. und Strahlen-N. unterschieden. Maschen-N. werden zu Verbund-N. (teilweise über Ländergrenzen hinweg) zusammengeschlossen.
6) Geodäsie und Kartographie: ein System sich schneidender Linien, z. B. jedes Kartennetz.
7) Mathematik: a) zwei Scharen von Kurven (Kurven-N.), z. B. gebildet aus einem Geradenbüschel durch den Punkt P und konzentr. Kreisen mit P als Mittelpunkt. b) System von Polygonen in der Ebene, das zu einem Polyeder gefaltet werden kann (z. B. Tetraeder-N.).
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