Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Neoklassizismus
Neoklassizismus(Neuklassizismus), Bez. für historisierende Tendenzen in der Kunst und v. a. der Architektur seit Ende des 19. Jh., die auf die Antike bzw. den Klassizismus zurückgehen. Die Architektur beschränkte sich in der Übernahme klassizist. Ideen auf kolossale Säulenordnungen, einfache Grundrisse, Symmetrie, Rechtwinkligkeit und Monumentalität; auf klassizist. Ornamentik wurde weitgehend verzichtet. A. Perret, T. Garnier, L. Mies van der Rohe, A. Loos und Le Corbusier begannen mit neoklassizist. Entwürfen. V. Horta, J. Hoffmann, P. Behrens, D. H. Burnham, G. Asplund, T. Fischer und P. Bonatz kehrten am Ende ihres Schaffens zum N. zurück. Eine Sonderstellung nimmt der z. T. übersteigerte N. der nat.-soz. und faschist. Architektur in Dtl. (Haus der Kunst in München von P. L. Troost, 1933-37) und Italien (Foro Italico [Campo della Farnesina] in Rom) ein. Seit den 1930er-Jahren bis etwa 1950 wurden in der Sowjetunion zahlr. Gebäude neoklassizistisch gestaltet (Lomonossow-Univ. in Moskau, 1949-53). Neoklassizist. Tendenzen tauchen erneut in der Architektur der Postmoderne auf.
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