Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Navarra
Navạrra(frz. Navarre), histor. Landschaft, die sich vom Kamm der tief zertalten, bewaldeten westl. Pyrenäen über deren südl. Ausläufer mit den trockenen Becken von Pamplona und Sangüesa bis ins trockene obere Ebrobecken erstreckt. - Die heutige span. Region »Comunidad Foral de N.« umfasst die Prov. N., 10 391 km2, (1991) 519 300 Ew.; Hptst. ist Pamplona. Das Bergland im N ist reich an Wald und Weideland. Der S ist heiß und trocken, von dürrer Steppe bedeckt; in den fruchtbaren bewässerten Talauen (»La Ribera«) werden Wein, Getreide, Obst, Zuckerrüben und Gemüse angebaut; Zementind., Abbau von Kalisalzen.
Geschichte: Das alte Königreich N. erreichte seine größte Ausdehnung unter Sancho III. d. Gr. (1000-35). Nach dessen Tod zerfiel es und geriet unter frz. Einfluss. 1484 übernahm das Haus Albret die Herrschaft. 1512 eroberte Ferdinand II. von Aragonien das südlich der Pyrenäen gelegene Ober-N., das spanisch blieb und bis 1841 Sonderrechte besaß. Das nördl. Nieder-N. blieb im frz. Einflussbereich und gelangte 1589, als Heinrich III. von N. als Heinrich IV. König von Frankreich wurde, endgültig an Frankreich.
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