Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Nauru
Nauru Fläche: 21,3 km2
Einwohner: (1995) 11 000
Hauptstadt: Yaren
Verwaltungsgliederung: 14 Gemeindebezirke
Amtssprachen: Nauruisch, Englisch
Nationalfeiertag: 31. 1.
Währung: 1 Australischer Dollar ($A) = 100 Cents (c)
Zeitzone: MEZ + 10 Std. und 30 Minuten
(amtlich nauruisch Naoero, engl. Republic of N.), Inselstaat im westl. Pazifik, südlich des Äquators, bestehend aus der zu Mikronesien gerechneten Insel Nauru.
Staat und Recht: Nach der Verf. von 1968 ist N. eine parlamentar. Rep. im Commonwealth. Staatsoberhaupt und Reg.chef ist der vom Parlament auf drei Jahre gewählte Präsident. Die Legislative liegt beim Gesetzgebenden Rat (18 Abg., für drei Jahre gewählt). Einzige Partei ist die Demokrat. Partei von N. (DPN).
Landesnatur: N. ist eine ovale, von Riffen gesäumte, bis 65 m hohe Koralleninsel mit Phosphatablagerungen, die den Korallenkalk des Untergrundes überlagern. Sie sind aus einer Anhäufung von Vogelexkrementen (Guano) entstanden. Im Innern liegt die Buadalagune (Trinkwasserreservoir). Auf dem 150-300 m breiten Küstenstreifen gibt es Bestände von Kokospalmen und Schraubenbäumen. N. hat trop. Klima mit einer Regenzeit von Nov. bis Febr. bei beständigen kühlen Meereswinden.
Bevölkerung: Die knappe Mehrzahl der Ew. sind Nauruer, ein mikronesisch-polynesisch-melanes. Mischvolk, außerdem leben Chinesen, Europäer sowie Gastarbeiter, u. a. von Kiribati und Tuvalu, auf der Insel. Es besteht allg. Schulpflicht vom 7. bis zum 17. Lebensjahr. Über 70 % der Bev. sind Christen, ferner Buddhisten u. a.
Wirtschaft, Verkehr: Die wirtsch. Aktivitäten konzentrierten sich auf den Phosphatabbau. Da die Phosphatvorräte inzwischen nahezu erschöpft sind, ist N. auf die Einnahmen aus Grundstücken und Immobilien in anderen Ländern des pazif. Raumes und Wertpapieren sowie dem Verkauf von Briefmarken angewiesen. Außerdem sollen Tourismus und Fischerei entwickelt werden. - Die 5,2 km lange Eisenbahnlinie dient dem Phosphattransport; eine 19 km lange Küstenstraße führt um die Insel. N. besitzt keinen Hafen, Schiffe müssen im Tiefwasser vor der Küste ankern. Es gibt einen Flughafen.
Geschichte: 1798 von Walfängern (Captain J. Fearn) entdeckt, gehörte die Insel seit 1888 zu den dt. Schutzgebieten. 1914 von austral. Truppen besetzt, wurde sie ab 1920 als Mandat des Völkerbundes von Australien unter Beteiligung Großbritanniens und Neuseelands verwaltet. Während der japan. Besetzung (1942-45) wurden große Teile der Bev. deportiert. Ab 1947 als UN-Treuhandgebiet von Australien verwaltet, erhielt N. am 31. 1. 1968 seine Unabhängigkeit. Im Juni 1992 ließ der Internat. Gerichtshof (IGH) in Den Haag die Klage N.s gegen Australien auf Wiedergutmachung des Schadens zu, den es als Mandatsmacht auf N. beim rücksichtslosen Phosphatabbau zum Schaden der Bev. verursacht habe.
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