Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Naumburg Saale
Naumburg (Saale),Krst. des Burgenlandkreises, Sa.-Anh., am rechten Ufer der Saale gegenüber der Unstrutmündung, 30 700 Ew.; Oberlandesgericht; Stadt-, Nietzschemuseum; Baugewerbe, Werkzeugmaschinenbau, Holzverarbeitung; in der Umgebung Wein- und Obstbau.- Bedeutendstes Bauwerk ist der Naumburger Dom, eine doppelchörige, viertürmige, dreischiffige Pfeilerbasilika, an der Stelle einer älteren Kirche (1042 geweiht; Krypta z. T. erhalten, um 1070/80, erweitert um 1210/20) Anfang des 13. Jh. begonnen und um 1330 mit dem Ostchor vollendet, Westchor nach 1249 ff. Der Naumburger Dom St. Peter und Paul zeigt die Ablösung spätroman. durch got., frz. geprägte Stilformen (Westlettner, Stifterfiguren des Naumburger Meisters). Der Ostlettner (um 1225) gilt als ältester Lettner in Deutschland. Nach mehreren vernichtenden Großbränden - zuletzt 1532 - entstanden viele Bürgerhäuser und das Rathaus in der Renaissance neu. Wichtige Kirchen sind die spätgot. Stadt-(Wenzels-)Kirche (1517-23) und St. Moritz (16. Jh.), die Barockkirchen St. Othmar (1691-99) und St. Marien (1712-28). Von der Stadtbefestigung sind das spätgot. Marientor sowie die Wasserkunst von 1480 erhalten.- Entstand bei der 1012 bezeugten namengebenden Burg (»Neue Burg«), errichtet um 1000 wohl von Markgraf Ekkehard I. von Meißen, und dem vor 1021 errichteten Stift, 1142/44 als Stadt gen.; 1028/30 Verlegung des Bischofssitzes von Zeitz nach N. in das Stift (kam 1564 an Kursachsen, 1815 an Preußen).
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