Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
multinationale Unternehmen
mụltinationale Unternehmen (transnationale Unternehmen), in mehreren Staaten (oft weltweit) operierende (und auch produzierende) Konzerne, wobei die in einem Staat angesiedelte Muttergesellschaft über i. d. R. rechtlich selbstständige Tochtergesellschaften in anderen Staaten Umsätze tätigt und global strateg. Unternehmensplanung betreibt. Die umgangssprachlich auch als Multis bezeichneten Unternehmen entstehen durch internat. Kapitaltransaktionen (Direktinvestition). Obwohl auch mittelständ. Unternehmen international tätig sind, werden m. U. meist im Sinne von Großunternehmen mit entsprechender Wirtschafts- und Finanzkraft verstanden. Die internat. Tätigkeit erschließt den m. U. neue und gegebenenfalls auch größere Absatzmärkte sowie Kostenvorteile (Arbeits-, Rohstoff-, Energie- und Transportkostenersparnis) und vermindert die Abhängigkeit von nat. Wirtschaftspolitik und nat. Konjunkturschwankungen. Trotz ihres Beitrags zur Verbesserung der internat. Arbeitsteilung, zur Verbreitung von techn. und betriebswirtsch. Know-how, zur Ausweitung des Welthandels und somit auch zu Fortschritt, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit ist ihre Wirkung auch umstritten. Bedenken werden u. a. wegen wirtsch. Machtkonzentration und möglicher polit. Einflussnahme, Wettbewerbsverzerrung, Steuerflucht und der bisher unzureichenden öffentl. Kontrolle (z. B. durch eine internat. Wettbewerbsbehörde) erhoben.
Literatur:
B. N. Kumar Hb. der internat. Unternehmenstätigkeit, hg. v. u. H. Haussmann. München 1992.
Die Internationalisierung von Unternehmungen. Strategien u. Probleme ihrer Umsetzung, hg. v. E. Pausenberger. Stuttgart 1994.
Globalisierung der Wirtschaft. Konsequenzen für Arbeit, Technik u. Umwelt, hg. v. U. Steger. Berlin u. a. 1996.
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