Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
moralische Wochenschriften
moralische Wochenschriften,Zeitschriftentypus der Aufklärung; Anfang des 18. Jh. in England aus bürgerlich-puritan. Kritik an Kultur und Lebensstil der Aristokratie entstanden. Vorbildhaft für ganz Europa wurden die von J. Addison und R. Steele hg. Zeitschriften »The Tatler« (1709-11), »The Spectator« (1711/12 und 1714), »The Guardian« (1713). Die m. W. verbreiteten die Ideen der Aufklärung in Verbindung mit Beiträgen zu Fragen des tägl. Lebens, sie führten literar. und ästhet., in England v. a. polit. Diskussionen, behandelten moral. und religiöse Fragen und waren damit wichtig für die Entwicklung des bürgerl. Selbstverständnisses im 18. Jh. In Dtl. sind für das 18. Jh. über 500 Titel nachgewiesen, u. a. »Discourse der Mahlern« (1721-23) von J. Bodmer und J. J. Breitinger, »Die vernünftigen Tadlerinnen« (1725/26) von J. C. Gottsched, »Der Wandsbecker Bote« (1771-76) von M. Claudius.
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