Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Müllverbrennung
Müllverbrennung,therm. Verfahren der Abfallbeseitigung. In sog. M.-Anlagen (MVA) wird das brennbare unsortierte Material (Hausmüll, Sperrmüll, hausmüllähnl. Gewerbe- und Industrieabfall) zu rd. zwei Dritteln in gasförmige Produkte (Kohlendioxid, Wasserdampf) und zu etwa einem Drittel in feste Rückstände (Schlacke, Asche, Reaktionsprodukte aus der Abgasreinigung u. a.) umgewandelt. Die Schlacke besteht v. a. aus mineral. Anteilen, Eisenschrott sowie wenigen unvollständig verbrannten Bestandteilen und wird derzeit noch überwiegend auf Mülldeponien abgelagert. Die bei der M. entstehenden Abgase müssen gereinigt werden (Entstaubung); der dabei anfallende Filterstaub enthält wasserlösl. Chloride, Sulfate, Schwermetalle, Dioxine sowie Furane und wird als Sonderabfall entsorgt. - Heutige MVA erreichen eine Reduzierung des Abfallvolumens bei Aufbereitung und Verwertung der Schlacke von rd. 95 %, ohne Verwertung der Schlacke von rd. 80 %. Die Massereduzierung beträgt 60-70 %. - Die M. ist nur ein Teil eines integrierten Entsorgungskonzepts, das durch die Rangfolge Abfallvermeidung, Schadstoffentfrachtung, Recycling (einschließlich Kompostierung), therm. Behandlung der stoffl. nicht verwertbaren Abfälle sowie umweltschonende Ablagerung von vorbehandelten Abfällen gekennzeichnet ist.
Literatur:
T. Löffler. Müllverbrennungsanlagen, bearb. v. Neuausg. Stuttgart 1994.
Therm. Restabfallbehandlung, hg. v. B. Bilitewski u. a. Berlin 1996.
Zimmermann, J.: M. Was Sie schon immer über M. u. deren Alternativen wissen wollten. Düsseldorf 1996.
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