Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mülldeponie
Mülldeponie(Deponie), Ablagerungsort von Abfallstoffen. Ungesetzlich sind sog. ungeordnete M. (offene M., »Müllkippen«), auf denen Abfälle unbehandelt und unkontrolliert gelagert werden, sowie wilde M. in Wald und Flur. Geordnete M. sind wannenförmige Senken oder Geländeeinschnitte mit wasserundurchlässigem Untergrund, der ein Eindringen flüssiger Abfälle ins Oberflächen- und/oder Grundwasser verhindern soll. Neben den Gruben-M. werden wegen deren umwelttechn. Nachteile (schwieriges Abdichten der Wände, ständiges Abpumpen des Sickerwassers von der Sohle) heute zunehmend Halden-M. errichtet. Eine Nutzung der bei den Gärungs- und Faulprozessen in M. entstehenden Methangase (Biogas) wird weltweit angestrebt. Je nach Füllart der Deponie wird der Müll vorzerkleinert oder zu Ballen verpresst (Ballen-M.), der deponierte Abfall durch ständiges Planieren verdichtet u. a. Die z. T. 100 m hohen Müll- und Schuttberge werden mit Erde überdeckt und bepflanzt (Rekultivierung). In der Inert-M. werden nur mineralisierte (inerte) Materialien ohne auslaugbare Schadstoffe abgelagert. Es ist Ziel der Abfallpolitik, den Anteil der Inert-M. gegenüber den anderen Betriebsformen der M. zu steigern. Bei der Deponierung von Sonderabfall wird zw. oberirdischen M. und Untertage-M. unterschieden. An beide werden in der TA Abfall besondere Anforderungen gestellt. Bes. gefährl. Sondermüll, wie PCB-haltige Abfälle, darf nur auf Untertage-M. deponiert werden. Hierbei muss Sondermüll aufgrund seiner Gefährlichkeit sowie der in Zukunft durch weiterentwickelte Technologien eventuell gegebenen Möglichkeit einer Aufbereitung grundsätzlich rückholbar gelagert werden.
Literatur:
Bilitewski, B.u. a.:Abfallwirtschaft. Eine Einführung. Berlin u. a. 21994.
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