Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mäander
I Mäạnder[nach dem Fluss M.] der,
1) Geomorphologie: halb- bis fast vollkreisförmige Flussschlingen in ebenen Talauen oder in bis mehrere 100 m tief eingeschnittenen Talwindungen. Kennzeichnend sind flache Gleitufer (Gleithänge) und gegenüberliegende steile Prallufer (Prallhänge). Freie Fluss-M. (Talboden-M., Wiesen-M.), durch die Dynamik des Fließvorgangs entstanden, verändern sich ständig (Altwasserarme). Unter den Tal-M. sind nur wenige aus (in die Erdoberfläche eingesenkten) Fluss-M. entstanden; die weit geschwungenen, hohen Hänge sind das Ergebnis sehr lang andauernder Hangabtragung und nicht kurzfristiger Flusslaufveränderung wie bei Fluss-M. Sie treten v. a. dort auf, wo Flüsse ihr normales Längsprofil (gegenüber härterem Gestein, Krustenbewegungen, Schicht- und Oberflächenneigungen) zu erhalten oder (gegenüber eiszeitl. Talverschüttungen) wiederherzustellen trachten.
2) Kunst: Ornamentband, aus einer regelmäßig rechtwinklig gebrochenen, fortlaufenden Linie gebildet; verwandt ist das als »laufender Hund« bezeichnete fortlaufende Spiralmotiv oder Wellenband. Der M. tritt bereits in der Steinzeit auf, dann in der geometr. Kunst der Griechen.
II Mäạnder
der, Fluss in der Türkei, Menderes.
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