Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Muttergöttin
Muttergöttin, die Adressatin religiöser Verehrung der weiblich gedachten Fruchtbarkeit der Erde, dargestellt häufig als schwangere oder gebärende Frau (zahlr. altsteinzeitl. Funde in Europa, jungsteinzeitl. in Anatolien und auf Zypern); seit Entstehung der Hochkulturen erhielt sie auch personale Züge, die lebensspendende Funktion konnte mit dem gefährl. Charakter einer chthon. Gottheit vereint sein. Die chthon. Orientierung trat in den frühen Hochreligionen zugunsten von Himmels- und Lichtgottheiten zurück, männl. Götter wurden nun dominierend. Die archaischen Züge der M. waren noch erhalten in der oriental. Ischtar und in der ägypt. Isis; im orgiast. Kult der Kybele werden sie noch einmal in röm. Zeit sichtbar. Die Verehrung der M. wirkte nach in der christl. Marienverehrung.
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