Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mussorgski
Mụssorgski,Modest Petrowitsch, russ. Komponist, * Gut Karewo (Gebiet Twer) 21. 3. 1839, ✝ Sankt Petersburg 28. 3. 1881; 1856-58 Gardeoffizier, bildete sich autodidaktisch in Komposition aus, nahm nach dem Verlust seines Vermögens 1863 eine untergeordnete Beamtenstellung an und trat auch als Konzertpianist auf. M. gehörte zur nationalruss. Schule (Gruppe der 5), griff aber über deren folklorist. Tendenzen weit hinaus. In seinem Hauptwerk, der Volksoper »Boris Godunow« (nach A. Puschkin, 1. Fassung 1868/69, 2. Fassung 1871/72, UA 1874), verbinden sich Elementar-Rituelles (z. B. Bittchor des Volkes) und schonungsloser Realismus mit einer zuweilen an Shakespeare erinnernden Hintergründigkeit (Schlusslied des Gottesnarren); dabei erfährt die Sprache in der Synthese mit Musik eine für das 19. Jh. neuartige Aufwertung.
Weitere Werke: Opern: »Chowanschtschina« (1873-80; vollendet von N. Rimski-Korsakow); »Der Jahrmarkt von Sorotschinzy« (nach N. Gogol, Fragment, 1876-81). Sinfonische Dichtung: »Eine Nacht auf dem Kahlen Berge« (1867; bearbeitet von N. Rimski-Korsakow 1886).Klavierstücke: »Bilder einer Ausstellung« (1874; orchestriert von M. Ravel 1922);Klavierlieder: »Lieder und Tänze des Todes« (1874-77).
Literatur:
W. Karatygin M. Mussorgsky. Zugänge zu Leben u. Werk, Beiträge v. u. a. A. d. Russ. Berlin 1995.
Worbs, H. C.: M. P. Mussorgsky. Reinbek 23.-24. Tsd., 51995.
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