Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Musical
Musical['mju:zɪkəl, engl.] das (eigtl. Musical Comedy, Musical Play), musikalisch-theatral. Mischgattung, ein i. d. R. aus zwei Akten bestehendes Bühnenstück mit gesprochenem Dialog, Gesang (Song, Ensemble, Chöre) und Tanz, das seit 1900 in den Unterhaltungstheatern am New Yorker Broadway aus der Verbindung von Minstrel-Show, Vaudeville, Operette, Ballett und Revue hervorgegangen ist. Musikalisch zu einem eigenen Stil gelangte es bei G. Gershwin (»Of Thee I Sing«, 1930; »Porgy and Bess«, 1935), V. Youmans (»No, No, Nanette«, 1925), J. Kern (»Show boat«, 1927), C. Porter (»Anything Goes«, 1934) und R. Rodgers (»The Boys from Syracuse«, 1938; »Oklahoma«, 1943). Die Stücke behandeln eine gegenwartsnahe, dem Alltag des Publikums entnommene Thematik in realist. Darstellung. Vielfach werden Stoffe aus der Weltliteratur aktualisiert. So geht die Handlung von C. Porters »Kiss me, Kate« (1948) auf Shakespeares »Der Widerspenstigen Zähmung«, F. Loewes »My fair lady« (1956) auf G. B. Shaws »Pygmalion« und L. Bernsteins »West Side Story« (1957) auf Shakespeares »Romeo und Julia« zurück. Als Produkt des Showbusiness neigt das M. zum Aufwendigen und Sensationellen. Bes. erfolgreich waren nach dem Zweiten Weltkrieg die M. von R. Rodgers (»South Pacific«, 1949), I. Berlin (»Annie Get Your Gun«, 1946), J. Herman (»Hello Dolly«, 1964), J. Bock (»Fiddler on the Roof«, 1964, dt. »Anatevka«) und M. Hamlisch (»A Chorus Line«, 1975). Zum Rock-M. mit Elementen der Rockmusik gehören G. McDermots »Hair« (1968) und A. Lloyd Webbers »Jesus Christ Superstar« (1971), »Evita« (1978), »Cats« (1981) und »Starlight Express« (1984). Weitere Erfolge Lloyd Webbers sind die M. »Das Phantom der Oper« (1986) und »Sunset Boulevard« (1993).
▣ Literatur:
Sonderhoff, A.u. Weck, P.: M. Gesch., Produktionen, Erfolge. Neuausg. Augsburg 1995.
⃟ Axton, C. B. u. Zehnder, O.: Reclams Musicalführer. Stuttgart 51996.
⃟ Richmond, K.: Die M.s von Andrew Lloyd Webber. A. d. Engl. Hamburg 1996.
Musical['mju:zɪkəl, engl.] das (eigtl. Musical Comedy, Musical Play), musikalisch-theatral. Mischgattung, ein i. d. R. aus zwei Akten bestehendes Bühnenstück mit gesprochenem Dialog, Gesang (Song, Ensemble, Chöre) und Tanz, das seit 1900 in den Unterhaltungstheatern am New Yorker Broadway aus der Verbindung von Minstrel-Show, Vaudeville, Operette, Ballett und Revue hervorgegangen ist. Musikalisch zu einem eigenen Stil gelangte es bei G. Gershwin (»Of Thee I Sing«, 1930; »Porgy and Bess«, 1935), V. Youmans (»No, No, Nanette«, 1925), J. Kern (»Show boat«, 1927), C. Porter (»Anything Goes«, 1934) und R. Rodgers (»The Boys from Syracuse«, 1938; »Oklahoma«, 1943). Die Stücke behandeln eine gegenwartsnahe, dem Alltag des Publikums entnommene Thematik in realist. Darstellung. Vielfach werden Stoffe aus der Weltliteratur aktualisiert. So geht die Handlung von C. Porters »Kiss me, Kate« (1948) auf Shakespeares »Der Widerspenstigen Zähmung«, F. Loewes »My fair lady« (1956) auf G. B. Shaws »Pygmalion« und L. Bernsteins »West Side Story« (1957) auf Shakespeares »Romeo und Julia« zurück. Als Produkt des Showbusiness neigt das M. zum Aufwendigen und Sensationellen. Bes. erfolgreich waren nach dem Zweiten Weltkrieg die M. von R. Rodgers (»South Pacific«, 1949), I. Berlin (»Annie Get Your Gun«, 1946), J. Herman (»Hello Dolly«, 1964), J. Bock (»Fiddler on the Roof«, 1964, dt. »Anatevka«) und M. Hamlisch (»A Chorus Line«, 1975). Zum Rock-M. mit Elementen der Rockmusik gehören G. McDermots »Hair« (1968) und A. Lloyd Webbers »Jesus Christ Superstar« (1971), »Evita« (1978), »Cats« (1981) und »Starlight Express« (1984). Weitere Erfolge Lloyd Webbers sind die M. »Das Phantom der Oper« (1986) und »Sunset Boulevard« (1993).
▣ Literatur:
Sonderhoff, A.u. Weck, P.: M. Gesch., Produktionen, Erfolge. Neuausg. Augsburg 1995.
⃟ Axton, C. B. u. Zehnder, O.: Reclams Musicalführer. Stuttgart 51996.
⃟ Richmond, K.: Die M.s von Andrew Lloyd Webber. A. d. Engl. Hamburg 1996.