Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Muscheln
Muscheln[lat. musculus »Mäuschen«] (Bivalvia, Lamellibranchiata), Klasse der Weichtiere mit seitlich zusammengedrücktem Körper, der von einem Mantel und zwei von diesem abgeschiedenen Kalkschalen umhüllt ist. Die beiden Schalenklappen sind am Rücken gelenkartig durch Zähne und ein elast. Schlossband miteinander verbunden und können meist durch einen oder zwei kräftige Schließmuskeln verschlossen werden. Jede Schale besteht aus mehreren Schichten mit einer inneren Perlmutterschicht. Die M. haben zwei röhrenförmige Öffnungen (Siphonen); durch den unteren Sipho werden Atemwasser und Nahrungsteilchen eingestrudelt, durch den oberen verbrauchtes Wasser, Kot und Geschlechtsprodukte ausgestoßen. Der Kopf ist auf die vor dem Fuß liegende Mundöffnung und die sie umgebenden Mundlappen reduziert. In der Mittelebene der M. liegt unten der schwellbare muskulöse Fuß zur Fortbewegung (fehlt fest sitzenden M., z. B. Austern). Zwischen Mantel und Fuß liegen als Atmungsorgane die Kiemen, die auch dem Nahrungserwerb durch Ausfiltern von Kleinlebewesen aus dem Wasser dienen. Viele Muscheln verankern sich mithilfe von erstarrenden Fäden (Muschelseide oder Byssusfäden). Die meisten M. sind getrenntgeschlechtlich. Die Einteilung der M. erfolgt nach dem Bau der Kiemen: Urkiemer (Fiederkiemer), Fadenkiemer, Blattkiemer. - Manche M. sind als Nahrungsmittel (z. B. Mies-M., Herz-M., Austern) andere für die Schmuckindustrie (v. a. Fluss- und Seeperl-M.) von wirtsch. Bedeutung.
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