Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Morphin
Morphin[von Morpheus] das (früher Morphium), Hauptalkaloid des Opiums; farb- und geruchlose, kristalline, stark basisch reagierende Substanz mit der Formel C17H19O3N. M. unterliegt ebenso wie die halbsynthet. M.-Derivate Oxycodon, Hydromorphon, Hydrocodon, Codein, Heroin und die synthet. Substanzen Methadon, Levorphanol u. a. dem Betäubungsmittelgesetz. Die Hauptwirkung des M. besteht in einer sehr guten Aufhebung der Schmerzempfindung. Es wird deshalb bei schweren und schwersten Schmerzzuständen in den Fällen angewendet, in denen andere Arzneimittel nicht mehr ausreichend wirksam sind, z. B. nach schweren Operationen oder bei bestimmten Tumoren. Daneben bewirkt M. eine Herabsetzung von Unlustgefühlen, Hunger und Müdigkeit; gleichzeitig verschwinden Erregungs- und Angstzustände. Es dämpft die Erregbarkeit des Atemzentrums, führt zu Verengung der Pupillen, Darmträgheit u. a. Durch hohe Dosen von M. kommt es zur akuten M.-Vergiftung. Die Symptome sind Pupillenverengung, Koma, extreme Reduzierung der Atmung (bis auf 2-4 Atemzüge je Minute), ggf. Tod durch Atemlähmung.
Die M.-Sucht (Morphinismus, chron. M.-Vergiftung) beruht nicht nur auf einer psych., sondern hauptsächlich auf einer körperl. Abhängigkeit von der Droge. Die ersten Anzeichen treten bei fortgesetzter M.-Zufuhr innerhalb von etwa drei Wochen auf. Während M. von vielen zunächst als unangenehm empfunden wird und häufig Schwindel, Übelkeit und Erbrechen hervorruft, erleben etwa 10 % aller Menschen die M.-Wirkung als wohltuend und stimmungshebend; diese sind suchtgefährdet. Heilung kann i. Allg. nur eine Entziehungskur mit intensiver ärztl. Betreuung bringen. Die Entzugserscheinungen (Entzugssyndrom) setzen etwa 5-8 Stunden nach der letzten M.-Zufuhr ein und erreichen ihren Höhepunkt nach 40-72 Stunden. Nach 7-10 Tagen sind die schwersten körperl. Erscheinungen überwunden. Das starke Verlangen nach M. bleibt allerdings noch wochenlang bestehen, sodass Beaufsichtigung und psychotherapeut. Behandlung auch weiterhin erforderlich sind.
Morphin[von Morpheus] das (früher Morphium), Hauptalkaloid des Opiums; farb- und geruchlose, kristalline, stark basisch reagierende Substanz mit der Formel C17H19O3N. M. unterliegt ebenso wie die halbsynthet. M.-Derivate Oxycodon, Hydromorphon, Hydrocodon, Codein, Heroin und die synthet. Substanzen Methadon, Levorphanol u. a. dem Betäubungsmittelgesetz. Die Hauptwirkung des M. besteht in einer sehr guten Aufhebung der Schmerzempfindung. Es wird deshalb bei schweren und schwersten Schmerzzuständen in den Fällen angewendet, in denen andere Arzneimittel nicht mehr ausreichend wirksam sind, z. B. nach schweren Operationen oder bei bestimmten Tumoren. Daneben bewirkt M. eine Herabsetzung von Unlustgefühlen, Hunger und Müdigkeit; gleichzeitig verschwinden Erregungs- und Angstzustände. Es dämpft die Erregbarkeit des Atemzentrums, führt zu Verengung der Pupillen, Darmträgheit u. a. Durch hohe Dosen von M. kommt es zur akuten M.-Vergiftung. Die Symptome sind Pupillenverengung, Koma, extreme Reduzierung der Atmung (bis auf 2-4 Atemzüge je Minute), ggf. Tod durch Atemlähmung.
Die M.-Sucht (Morphinismus, chron. M.-Vergiftung) beruht nicht nur auf einer psych., sondern hauptsächlich auf einer körperl. Abhängigkeit von der Droge. Die ersten Anzeichen treten bei fortgesetzter M.-Zufuhr innerhalb von etwa drei Wochen auf. Während M. von vielen zunächst als unangenehm empfunden wird und häufig Schwindel, Übelkeit und Erbrechen hervorruft, erleben etwa 10 % aller Menschen die M.-Wirkung als wohltuend und stimmungshebend; diese sind suchtgefährdet. Heilung kann i. Allg. nur eine Entziehungskur mit intensiver ärztl. Betreuung bringen. Die Entzugserscheinungen (Entzugssyndrom) setzen etwa 5-8 Stunden nach der letzten M.-Zufuhr ein und erreichen ihren Höhepunkt nach 40-72 Stunden. Nach 7-10 Tagen sind die schwersten körperl. Erscheinungen überwunden. Das starke Verlangen nach M. bleibt allerdings noch wochenlang bestehen, sodass Beaufsichtigung und psychotherapeut. Behandlung auch weiterhin erforderlich sind.