Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mormonen
Mormonen[nach dem Buch Mormon] (Selbstbez. Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints, Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage), 1830 in Fayette (N. Y.) gegr. Religionsgemeinschaft; sie beruft sich auf das Buch Mormon, die Bibel, insoweit sie »richtig übersetzt ist«, und die Offenbarungen J. Smiths; Ziel ist die Erreichung der Vollkommenheit durch Erkenntnis des »großen Plans« Gottes. Am Ende der Zeiten wird Jesus Christus Gericht halten und ein 1 000-jähriges Reich errichten. Charakteristisch für die M. sind eine patriarchalisch-hierarch. Ordnung, strenge moral. Grundsätze, Verzicht auf Genussmittel sowie eine starke missionar. Orientierung. Die von Smith proklamierte Mehrehe (1890 abgeschafft) hatte Anfeindungen und seine Ermordung zur Folge. Unter seinem Nachfolger Brigham Young (* 1801, ✝ 1877) Gründung eines M.-Staates in der Nähe des Großen Salzsees (1896 als Utah Bundesstaat der USA; auch heute mit mormon. Bevölkerungsmehrheit) mit der Hptst. Salt Lake City. - Heute (1999) gibt es nach Angaben der Gemeinschaft weltweit rd. 10 Mio. M. in 150 Ländern; in Dtl. (Tempel in Freiberg/Sachsen und Friedrichsdorf/Taunus) rd. 36 000.
Literatur:
Hauth, R.: Die M. Geheimreligion oder christl. Kirche? Freiburg im Breisgau u. a. 21995.
Mössmer, A.: Die M. Solothurn 1995.
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